- YB kassiert bei Sion zum Auftakt der 17. Super-League-Runde eine verdiente 1:3-Pleite.
- Die Walliser treffen in der 14. und 16. Minute jeweils nach Standardsituationen, in der 2. Halbzeit fliegt bei den Young Boys Cheikh Niasse vom Platz.
- Im Parallelspiel verpasst GC gegen Yverdon den Befreiungsschlag . Lugano gewinnt bei Luzern klar 4:1 und übernimmt vorerst den Leaderthron.
Da hatte man bei YB zuletzt Morgenluft gewittert – zumindest in der Super League. Zwischen der 11. und der 16. Runde hatte man den Rückstand auf die Spitze um 5 Punkte auf 9 Zähler verringert. Doch der nächste Dämpfer folgte sogleich. Bei Sion kassierten die Young Boys nach einer katastrophalen 1. Halbzeit eine 1:3-Niederlage. Somit bleibt «Gelb-Schwarz» auch nach dieser Runde auf Rang 9.
YB, das ab der 16. Minute einem 0:2-Rückstand, zur Pause gar einem 0:3 hinterherlief, versuchte mit einem Dreifach-Wechsel (Cedric Itten, Zachary Athekame und Lukasz Lakomi für Alan Virginius, Jauoen Hadjam und Filip Ugrinic) zur grossen Aufholjagd zu blasen. Doch Chancen für den Meister blieben Mangelware. Ab der 66. Minute wurde die erhoffte Wende dann illusorisch: Cheikh Niasse flog nach einem Tackling mit Rot vom Feld. Es war bereits der 6. Platzverweis für YB in dieser Saison – Liga-Höchstwert! Immerhin gelang Joel Monteiro in der 94. Minute mit seinem 5. Saisontor noch der Ehrentreffer.
YB und die Standards
Vor 10'300 Fans war die Partie im Tourbillon turbulent mit einem Knall und viel Rauch lanciert worden. Noch vor Ablauf der 1. Minute kam Baltazar nach einem Eckball akrobatisch zum Abschluss, der übers Tor ging. Weil die Heimfans gleichzeitig im grossen Stil Pyrotechnik zündeten und so für fehlende Sicht sorgten, folgte direkt danach ein kurzer Unterbruch.
Anschliessend legte Sion mit zwei Standards wieder einmal die in dieser Saison eklatanten Probleme in der YB-Abwehr offen:
- 14. Minute: Liam Chipperfield schreitet auf der linken Seite zum Eckball. Bei diesem gewinnt Diouf das Kopfballduell. Der zunächst ungefährlich scheinende Abschluss hüpft an Freund und Feind vorbei und via Innenpfosten ins YB-Tor.
- 16. Minute: Wieder ein ruhender Ball von Chipperfield, diesmal ein Freistoss von rechts. An der linken Ecke des Fünfmeterraums kann Joel Schmied derart unbedrängt gegen seinen Schwager David von Ballmoos einköpfeln, dass er nicht einmal steigen muss.
Wer nun den grossen YB-Sturmlauf erwartete, wurde enttäuscht. Im Gegenteil: Nach 28 Minuten genügten zwei Pässe, um die komplette Berner Defensive zu überwinden. Nachdem das letzte Zuspiel durch Loris Benitos Beine gekullert war, hatte Ilyas Chouaref keine Probleme, aus zentraler Position zum 3:0 einzuschieben.
Es hätte kurz vor dem Pausenpfiff für die Gäste in einer umstrittenen Szene noch schlimmer kommen können: Ein Zupfer von Lewin Blum an Baltazars Hals an der Strafraumgrenze blieb unbestraft. Ein Pfiff Fedayi Sans hätte möglicherweise Penalty, mit Sicherheit aber Gelb-Rot für Blum zur Folge gehabt.
Der Sion-Brasilianer wird es dank dem Sieg nach dem bitteren Cup-Out gegen Basel verschmerzen. Die Walliser nähern sich dank dem 2. Dreier in Folge den Top 6.
So geht's weiter
Für die Berner geht es weiter Schlag auf Schlag: YB gastiert am Mittwoch im Rahmen der Champions League beim VfB Stuttgart. Am Sonntag, 15. Dezember, folgt das Heimspiel gegen Servette. Dies ohne Niasse und den gelb-gesperrten Hadjam. Sion reist einen Tag zuvor nach Yverdon.