- Am 3. Spieltag der Super League kommen die Young Boys in ihrer 4. Partie zum ersten Punkt.
- Zuhause gegen den FC Zürich holen die Berner ein 2:2.
- St. Gallen kommt bei Lausanne-Sport zu einem 4:3-Sieg, Winterthur-Yverdon endet 0:0.
Als Fan der Young Boys musste man in letzter Zeit schon etliche, kaum mehr gekannte Qualen erleiden. Im Spiel der 3. Super-League-Runde gegen den FC Zürich schien es, als würde der VAR den Bernern eine weitere Prüfung in Sachen Leidensfähigkeit stellen: Silvère Ganvoula tankte sich nach einem Befreiungsschlag robust gegen Mirlind Kryeziu und Nikola Katic durch. Auch FCZ-Goalie Yanick Brecher liess er bei seinem Abschluss zum 2:1 (54.) keine Chance.
Volketswil lässt Ganvoula zittern
Doch den Jubel im mit 30'630 Zuschauern fast ausverkauften Wankdorf liess der VAR kurzzeitig verstummen. War Ganvoula bei Ballabgabe hauchdünn über der Mittellinie und somit im Abseits gestanden? Volketswil liess sich viel Zeit, ehe die Berner Erleichterung folgte: Das Tor zählte.
Das beim 2:1 übertölpelte Innenverteidiger-Duo hätte seinen Fehler fast direkt ausgemerzt: Nach einem Eckball sah Katic seinen Kopfball von David von Ballmoos pariert, den Nachschuss setzte Kryeziu neben das Tor. Verpasstes holte Ersterer kurze Zeit später nach. Sekunden nach Start der «YB-Viertelstunde» nickte der grossgewachsene Katic nach einem weiteren Corner zum 2:2 ein. Dabei blieb es, was immerhin den 1. Punkt im 4. Spiel für YB unter Patrick Rahmen bedeutet.
Die Defensive verdiente sich abermals keine Bestnoten. Die in die Startelf zurückgekehrten Jaouen Hadjam und Anel Husic überzeugten nicht. Rahmen wird weiterhin die Rückkehr der verletzten Mohamed Ali Camara und Loris Benito herbeisehnen. Nach grobem Kryeziu-Foul, der dafür Rot sah (90.), schien sich auch noch Kastriot Imeri verletzt zu haben.
Symptomatischer Auftakt
Die Partie hatte begonnen, wie die bisherige Saison: äusserst unglücklich für die Berner. Nach einem Corner in der 5. Minute prallte der Ball auf Kopfhöhe an die Hand Lewin Blums. Nach VAR-Intervention zeigte Schiedsrichter Lukas Fähndrich auf den Punkt. Antonio Marchesano verwandelte den fälligen Penalty souverän.
Die Young Boys brauchten etwas, um sich zu berappeln. Marchesano (13.) vergab die Chance auf den frühen Doppelpack. Dann drehte der Meister auf: Filip Ugrinics Freistoss aus zentraler Position etwa 25 Meter vor dem FCZ-Tor entfernt landete mit viel (Un-)Glück in selbigem. Vom Pfosten prallte er an den Rücken von Brecher und kullerte von dort zum 1:1 über die Linie (18.).
Der Ausgleich verlieh dem Gastgeber Flügel. Zunächst erzielte Ganvoula das 2:1 nur nicht, weil Katic per Monstergrätsche klärte (23.). Darian Males vergab aus kurzer Distanz (40.). So wurde zweierlei offensichtlich: dass die Young Boys offensiv durchaus über viel Potenzial verfügen, in der Defensive aber nach wie vor anfällig sind. Denn auch die Zürcher tauchten nach schnellen Gegenstössen gelegentlich in der Nähe des YB-Tors auf.
Doch es bedurfte bekanntlich eines Eckballs, um den Punktgewinn zu sichern. Und die Leiden der YB-Fans um ein weiteres Kapitel zu verlängern.
So geht es weiter
YB gastiert am Samstag (20:30 Uhr live bei SRF) in Yverdon. Eine Woche später reisen die Berner anlässlich der 1. Cup-Runde ins Wallis zu Printse-Nendaz (2. Liga). Der FC Zürich empfängt am Donnerstag zum Hinspiel der 3. Quali-Runde der Conference League Vitoria Guimaraes. Am Sonntag steht ebenfalls im Letzigrund im Rahmen der 4. SL-Runde das Duell mit Lausanne-Sport an.