Die mit Spannung erwartete ausserordentliche Generalversammlung der FCL Holding AG findet nicht wie geplant am Donnerstag statt. Das gab der FC Luzern am Mittwoch in einem Communiqué bekannt. Ursprünglich wollte Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg, der 52 Prozent der Aktien besitzt, dabei den Verwaltungsrat und die sportliche Führung absetzen.
Alpstaegs Absetzungspläne müssen warten
Ein Gesuch von Minderheitsaktionär Josef Bieri (48 Prozent der Aktien) einen Tag vor der GV, «vorsorgliche Massnahmen» zu erlassen, ist hängig. Darin werde geltend gemacht, «dass die von Bernhard Alpstaeg gestellten Anträge den anwendbaren Vereinbarungen sowie den abgegebenen Zusicherungen widersprechen». Dem VR stehe eine Verschiebung im Falle triftiger Gründe zu.
Übersetzt heisst das: Alpstaegs Plan, den VR abzusetzen, widerspricht den Abmachungen, die er mit Bieri getroffen hat. Der Verwaltungsrat sieht den Verein gefährdet, das Gesuch muss nun von einem Gericht überprüft werden. Die GV der Holding bleibt derweil ausgesetzt.
Die GV der FC Luzern-Innerschweiz AG, welche der Holding untergeordnet ist, soll hingegen wie geplant am Donnerstag über die Bühne gehen. Dort steht der Jahresbericht im Mittelpunkt. Da es jedem Klub-Mitglied freisteht, sich zu äussern, können auch Fans Wortmeldungen abgeben.
Der Zwist mit der sportlichen Führung
Alpstaeg ist mit der Arbeit der sportlichen Führung um Präsident Stefan Wolf und vor allem Sportchef Remo Meyer unzufrieden. Der 77-Jährige plante, Meyer nach einem Streit um Spieleragenten auszubooten. Der Verwaltungsrat stellte sich jedoch quer.
Und auch die Fans der «Leuchten» positionierten sich gegen Alpstaeg: Zur Bewegung mit dem Slogan «Zäme meh als 52%» gehören unter anderem FCL-Präsident Wolf, Klub-Legende David Zibung und SP-Kantonsrat David Roth.