3 Elfmeter gegen sich – wovon Goalie Yanick Brecher sogar zwei parierte und sich dennoch geschlagen geben musste – und 2 Platzverweise: Nein, der FC Zürich war bei seinem Gastspiel in Luzern am Sonntag wirklich nicht zu beneiden.
Zumal viele dieser aus Zürcher Sicht negativen Ereignisse schon nach 22 Minuten passierten. Der FCZ lag zu diesem Zeitpunkt in der Zentralschweiz aufgrund von 2 Penaltys mit 0:2 zurück und hatte einen Akteur weniger auf dem Feld.
Ein historisches Spiel
Das Team von Trainer Ricardo Moniz agierte zwar auch mit einem Mann weniger auf Augenhöhe mit Luzern. Doch mit unnötigen Aktionen schadeten sich die Gäste selbst. Nach der Stundenmarke folgte der 3. Elfmeter, FCL-Stürmer Adrian Grbic brachte den Ball im 2. Anlauf im Netz unter. Die Verärgerung ob des 3. Gegentors trotz der 2. Elfmeter-Parade war Brecher deutlich anzusehen.
3 Penaltys in einer Partie – erst 2 Mal in der höchsten Schweizer Spielklasse hat es mehr gegeben. Der FCZ war schon einmal beteiligt: Im Mai 2012 gab es im Duell mit dem FC Basel ganze 4 Strafstösse (1 für den FCZ, 3 für den FCB).
Das Spiel in Luzern hielt für den FC Zürich aber noch einen (historischen) Tiefpunkt bereit: In der 90. Minute musste auch Lindrit Kamberi, der erst nach dem Platzverweis gegen Daniel Denoon in die Partie gekommen war, vorzeitig unter die Dusche. 3 Elfmeter und 2 Platzverweise gegen sich: Das gab es in der höchsten Schweizer Liga seit der Datenerfassung noch nie.
Schon 6 Platzverweise
«Unglaublich bitter und enttäuschend», fasste FCZ-Torwart Brecher das Spiel in wenigen Worten zusammen. Die Partie passt zur weiterhin verknorzten Lage, in der sich die Zürcher befinden. Die Formkurve zeigt, trotz des Mini-Siegs gegen Yverdon zum Jahresauftakt, nach unten. In rund 3 Monaten schauten in 8 Liga-Spielen nur gerade jene 3 Punkte heraus, bei 4 Niederlagen.
Und was die Fairnesstabelle betrifft, da ist der FCZ mittlerweile ganz unten angelangt. Die 6 (!) Platzverweise nach 20 Spielen sind – zusammen mit YB – Höchstwert. Mit den beiden (gelb-)roten Karten gegen Luzern haben sich die Zürcher zudem auch für das nächste Spiel keinen Gefallen getan.
Loch in der Verteidigung
Am Sonntagnachmittag kommt ausgerechnet der FC Basel zum «Klassiker» zu Besuch. Wer beim FCZ gegen den torgefährlichen Tabellenzweiten, der wieder in die Spur gefunden hat, in der Innenverteidigung steht, ist fraglich.
Denoon und Kamberi sind gesperrt, der wechselwillige Mirlind Kryeziu kam zuletzt nicht mehr zum Einsatz. Und Abwehrchef Nikola Katic, um den es immer wieder Transfergerüchte gibt, fehlte in Luzern im Aufgebot. Bleibt noch Mariano Gomez. Die nächsten (wegweisenden) Spiele werden zur echten Herausforderung.