Zum zweiten Mal in der Geschichte der Super League sind die Young Boys mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet. 2008 unterlagen die Berner zum Auftakt dem FC Basel (1:2) und dem FC Sion (1:2). Nach dem 3. Spieltag und dem 0:0 gegen Vaduz musste Trainer Martin Andermatt seinen Posten räumen.
Wenig später wurde Vladimir Petkovic installiert, der YB am Ende der Saison hinter dem FC Zürich immerhin noch auf Platz 2 führen konnte. Aber: Noch nie seit Einführung der Super League (2003/04) ist ein Team Meister geworden, das mit 0 Punkten aus 2 Spielen in die Saison gestartet ist.
Natürlich bleibt YB noch genügend Zeit, um die beiden – notabene verdienten – Niederlagen gegen Aufsteiger Sion (1:2) und Servette (1:3) zu korrigieren. Und der Fehlstart sollte ein Team wie YB auch nicht aus der Fassung bringen. Dennoch stechen 2 Aspekte hervor, die nicht wirklich zur Beruhigung beitragen.
Die Abwehr als Problemzone
Trotz den Ausfällen von Loris Benito und Mohamed Ali Camara hat es die sportliche Führung von YB nicht als notwendig erachtet, erfahrene Verstärkung zu verpflichten. 5 Gegentore in den ersten beiden Partien hat YB in der SL-Geschichte noch nie kassiert.
Die Abwehr entpuppt sich immer mehr als Problemzone. Ein Fehler von David von Ballmoos ermöglichte Sion den Ausgleich. Jaouen Hadjam musste im gleichen Spiel mit Gelb-Rot vom Platz, wenig später gelang den Sittenern der Siegtreffer. Anel Husic verschuldete gegen Servette nur wenige Minuten nach seiner Einwechselung den Elfmeter, der zum 1:3 führte. Der 23-Jährige war bereits bei den Gegentreffern gegen Sion involviert.
Noch hat Sportchef Steve von Bergen Zeit, auf dem Markt aktiv zu werden, das Transferfenster hat noch einige Wochen geöffnet. Passiert nichts, könnte ihm das um die Ohren fliegen.
Happiges Programm in den nächsten Wochen
Zudem dürfte nach dem fatalen Fehlstart auch das bevorstehende Programm Kopfzerbrechen auslösen. Bis zur Nati-Pause Anfang September steht für die Berner viel auf dem Spiel:
- In der Meisterschaft steht am Sonntag das schwere Auswärtsspiel in St. Gallen auf dem Programm, eine Woche später gastiert der FCZ im Wankdorf.
- Im Cup darf man sich gegen Zweitligist Printse-Nendaz am 17. August keinen Ausrutscher erlauben.
- Danach stehen die beiden Playoff-Spiele zur Teilnahme an der Champions League an (20./21. und 27./28. August).
Benito vor baldigem Comeback
Es gibt aber auch Lichtblicke: Benito hofft, nach seinem Kreuzbandriss spätestens Ende August – oder sogar schon in den CL-Playoffs – sein Comeback geben zu können. Kann der Neo-Captain an die Form vor seiner Verletzung anknüpfen, ist er (zusammen mit Camara) die Säule, die der YB-Abwehr die nötige Stabilität verleihen kann.
Etwas, das das Team von Trainer Patrick Rahmen in Anbetracht der bevorstehenden Dreifachbelastung mit Meisterschaft, Cup und Europacup dringend gebrauchen kann.