Bisher galt: Wenn die Young Boys in den letzten Jahren bei einem Duell Erster gegen Letzter dabei waren, waren es die Berner, die von der Spitze grüssten. Nicht so am Samstag. Tabellenschlusslicht YB empfängt im Wankdorf den Leader aus Luzern.
Die Young Boys tun dies mit einem neuen alten Gesicht an der Seitenlinie. Joël Magnin betreut die Mannschaft nach der Entlassung von Patrick Rahmen bis zur Winterpause . Der bisherige U21-Coach amtet schon zum 2. Mal in dieser Funktion. In der Vorsaison war er Anfang März 2024 für (den ebenfalls entlassenen) Raphael Wicky eingesprungen. Mit einem feinen Unterschied: Damals war YB Erster, nicht Letzter.
Bern ist für Frick ein hartes Pflaster
Weit mehr Kontinuität auf der Trainerbank als derzeit bei YB herrscht beim FC Luzern. Im Dezember wird Mario Frick drei Jahre im Amt sein. Der 50-Jährige ist damit hinter Luganos Mattia Croci-Torti die Nummer 2 der dienstältesten Coaches in der Super League.
Frick befindet sich mit dem FCL auf einem Höhenflug. Mit nur einer Niederlage aus neun Spielen grüssen die Innerschweizer von Platz 1. Die Luzerner reisen denn auch mit breiter Brust in die Bundeshauptstadt.
Wir mussten in Bern in den letzten Jahren hartes Brot essen.
Allerdings gab es für Frick gegen die Young Boys als Trainer von Luzern und davor Vaduz kaum jemals etwas zu holen. Von total 13 Duellen konnte der frühere Stürmer mit seinen Teams gegen YB nie gewinnen (6 Unentschieden, 7 Niederlagen). Mit dem FCL setzte es im Wankdorf zuletzt vier Pleiten in Folge ab – mit einem kumulierten Torverhältnis von 4:18 (!).
Darauf angesprochen sagt Frick gegenüber SRF: «Wir mussten in Bern in den letzten Jahren hartes Brot essen. Oft hatten wir das Spiel gut im Griff und reisten am Ende dennoch immer mit einer Packung nach Hause. Wir sind wie ein Kind, das sich schon ein paar Mal die Finger verbrannt hat.»
Folgt die nächste Premiere?
Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen in den letzten Jahren schiebt Frick – ungeachtet der Tabellensituation – die Favoritenrolle den Bernern zu. «Wir wissen, wo wir herkommen und wir wissen um die Qualität von YB. Deshalb bin ich überzeugt: Wir sind nicht der Favorit», beteuert er.
Im Optimalfall behauptet der FCL seine Tabellenführung und beschert seinem Coach die 3. Premiere binnen eines Monats. Am 21. September gewann der Liechtensteiner im 14. Anlauf erstmals als Coach in St. Gallen. Acht Tage später gelang im 15. Spiel der 1. Heimsieg gegen Basel. Vielleicht kommt am Samstag im 14. Versuch der Premieren-Sieg gegen YB dazu.