Sommer-Neuzugang Max Meyer zeigt sich beim FC Luzern in Bestform. Vor dem Heimspiel gegen Winterthur steht der 27-Jährige bei 6 Toren und ist damit Topskorer der Innerschweizer. In der Liga netzte bisher nur YB-Stürmer Jean-Pierre Nsame öfter ein. Dem Gemüt des ehemaligen Top-Talents, dessen Karriere in den letzten Jahren ins Stocken geriet, wird dies guttun. So viele Treffer verzeichnete Meyer als Profi einzig in seiner Debütsaison in der Bundesliga bei Schalke.
«Die Fans haben mich vom ersten Tag gut aufgenommen und ich hoffe, dass ich bis jetzt das Vertrauen zurückzahlen konnte», sagte Meyer in der jüngsten Podcast-Folge des FC Luzern. Er fühle sich pudelwohl in der Leuchtenstadt und geniesse das volle Vertrauen von Trainer und Mannschaft.
Startschuss auf der Schützenwiese
Dieses Vertrauen benötigt der Deutsche, um zu Höchstleistungen aufzulaufen. Viel Anlaufzeit brauchte er nicht, um im FCL-Dress erstmals als Torschütze zu jubeln. Seinen ersten Einsatz verzeichnete er drei Tage nach dem Transfer in die Innerschweiz. Am 27. August wurde er gegen Sion in der 75. Minute eingewechselt. Am nächsten Spieltag zuhause gegen Servette stand er bereits in der Startelf.
Den ersten Torerfolg feierte Meyer dann in der 8. Runde auf der Schützenwiese bei Aufsteiger Winterthur. Der 27-Jährige eröffnete in der 14. Minute das Skore und machte mit seinem Treffer zum 4:0 noch vor der Pause den Deckel drauf. Luzern reiste schliesslich mit einem halben Dutzend Toren und drei höchstverdienten Punkten im Gepäck wieder nach Hause.
Meyers Wanderjahre
Meyer hat fussballerisch eine schwere Zeit hinter sich. Nach seinem unrühmlichen Abgang bei Schalke 2018 wurde er bei seinem neuen Arbeitgeber Crystal Palace wegen fehlender Leistungen ausgemustert. Vor zwei Jahren wechselte er zurück in die Bundesliga zum 1. FC Köln, wo er sich aber nicht als Stammspieler etablieren konnte. Via Fenerbahce ging es nach Midtjylland. In Dänemark feierte Meyer mit dem Cupsieg seinen ersten Titel als Profi, massgebenden Anteil daran hatte er aber nicht.
So kam im August der Wechsel in die Innerschweiz zustande – seine sechste Station in vier Jahren. Als Sprungbrett für einen nächsten Versuch in der Bundesliga wollte der 27-Jährige den Transfer aber nicht bezeichnen. «Ich habe in Luzern die Freude am Fussball wieder gefunden und habe nicht im Kopf, im nächsten Jahr oder Halbjahr wieder zu wechseln», sagt Meyer im FCL-Podcast. Er habe für zwei Jahre unterschrieben, weil er sich nach etlichen Wechseln wieder einmal wohlfühlen wolle in einer Mannschaft.
Defensiv starkes Winterthur
Am Samstag heisst der Gegner für Meyer und Co. nun wieder Winterthur. Seit dem letzten Aufeinandertreffen hat er sich mit vier weiteren Treffern zum Leistungsträger des FCL gemausert. Dennoch sind die Vorzeichen anders als noch vor rund zwei Monaten. Seit der 0:6-Klatsche geht es beim Aufsteiger bergauf. In den vergangenen 6 Runden stellten die Winterthurer die beste Defensive der Liga (4 Gegentore).