Rund 1200 Personen fanden am Donnerstagabend den Weg in die Swissporarena zur ordentlichen Generalversammlung des FC Luzern. Darunter nicht weniger als 274 Aktionäre des Innerschweizer Klubs.
Sie bezeugten, wie der Verwaltungsrat um das Quartett Stefan Wolf, Josef Bieri, Laurent Prince und Ursula Engelberger-Koller einstimmig wiedergewählt wurde. Ein weiteres Traktandum sah die Wahl des Präsidenten vor. Auch in diesem Fall wurde Wolf – unter tosendem Applaus und Sprechgesängen – in seinem Amt bestätigt.
Ich weiss nicht, was mit dem Klub passieren würde, wenn Alpstaeg den Alleingang durchziehen würde.
Alpstaeg taucht nicht auf
Geprägt war die Luzerner GV von einem Fan-Aufmarsch, mit dem die FCL-Anhänger ein Zeichen gegen die Pläne von Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg setzten. Alpstaeg, der nicht zur ordentlichen GV erschien, beabsichtigt, an der noch bevorstehenden ausserordentlichen Generalversammlung der FCL Holding AG im Alleingang den kompletten Verwaltungsrat abwählen zu lassen.
Dies zum Unmut des Klubs und dessen Supportern und entgegen der jüngsten sportlichen Entwicklung. «Ich weiss nicht, was mit dem Klub passieren würde, wenn Alpstaeg den Alleingang durchzieht. Wir haben viele Rückmeldungen von Partnern und Sponsoren, die sich zurückziehen würden, sollte dieses Szenario eintreffen», so Wolf am Donnerstag nach der ordentlichen GV. Eine Weiterführung der Zusammenarbeit mit Alpstaeg erachtet der Präsident nach den letzten Geschehnissen als schwierig, ausschliessen will Wolf dies aber nicht: «Ich bin offen dafür, das Gespräch zu suchen.»
Die zunächst ebenfalls am Donnerstagabend angesetzte ausserordentliche GV der Holding war am Vortag kurzfristig verschoben worden. Das neue Datum steht noch nicht fest.
3,2 Millionen Verlust
Desweiteren gab der Klub bekannt, dass der FCL in der Saison 2021/22 ein Minus von 3,2 Millionen Franken geschrieben hat.
Dank der Rückkehr der Fans in der Rückrunde sowie dank eines Transfer-Überschusses von 2,4 Millionen Franken und zusätzlichen Einnahmen aus dem ausverkauften Länderspiel der Schweiz gegen Bulgarien im November 2021 fiel der Verlust weniger als halb so hoch aus wie zunächst befürchtet.