«Mein FCL» prangt prominent auf dem Podest im Medienraum der Luzerner. Ein Slogan, den zuletzt zwei Parteien für sich beanspruchten: Auf der einen Seite Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg, auf der anderen Seite der FCL-Verwaltungsrat um Präsident Stefan Wolf, welcher am Donnerstag nach der ereignisreichen Generalversammlung vor die Medien trat.
Gemeinsam mit Verwaltungsrätin Ursula Engelberger-Koller sprach Wolf über die andauernde Posse rund um die Besitzverhältnisse des Super-Ligisten. Hauptthema bei der Medienkonferenz war das eingefrorene Aktienpaket, das dem FCL-Verwaltungsrat am Vortag den Weg zum «Etappensieg» geebnet hat.
VR argumentiert mit «aktienrechtlichen Unstimmigkeiten»
«Bis das Gericht entscheidet, wem dieses Paket gehört, ist der Anteil eingefroren», so Engelberger-Koller. Mit einer Hinhaltetaktik wollte die Juristin die Thematik nicht vergleichen und rechtfertigte stattdessen die «juristisch fundierte» Strafanzeige, welche der Verwaltungsrat gegenüber Alpstaeg eingereicht hatte. «Aus aktienrechtlicher Sicht sind sie nicht korrekt erfolgt», kommentierte die Rechtsanwältin die Übertragungsvorgänge.
VR-Präsident Wolf nannte «Kontinuität» für den FCL als übergeordnetes Ziel in dieser «belastenden Zeit», verwies aber auch darauf, dass keine der involvierten Parteien wisse, wie lange der Machtkampf andauern würden. «Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen», stimmte auch Engelberger-Koller zu.
Alpstaeg schweigt weiter
Die Gegenpartei rund um Klubbesitzer Alpstaeg war am Donnerstag nicht in den Medien zu vernehmen. Beim Abgang durch die Hintertüre am Vortag hatte der 77-Jährige die Beschlüsse der GV für nichtig erklärt und verlauten lassen, privatrechtliche Schritte gegenüber einzelnen Verwaltungsräten zu erwägen. Durch Sprecher Sacha Wigdorovits hatte Alpstaeg dem VR weiter «bewusste Irrleitung der Fans» unterstellt.
Der Mehrheitsaktionär seinerseits musste sich am Donnerstag den Vorwurf gefallen lassen, «drei Offerten zu einem Gespräch am runden Tisch verweigert zu haben». Wie verhärtet die Fronten in der Innerschweiz sind, unterstrich Engelberger-Koller vor den Medien passend in einem Nebensatz: «Unser Ansprechpartner ist der Anwalt von Herrn Alpstaeg.»