Es ist ein Déjà-vu für die Young Boys und Joël Magnin. Als YB Anfang März nach einer Resultatkrise der Meistertitel zu entgleiten drohte, wurde Raphael Wicky entlassen und der U21-Trainer in die Super League beordert. Magnin erfüllte die Erwartungen, holte mit der Mannschaft den Titel und trat nach getaner Arbeit wieder ins 2. Glied zurück.
Nach dem miserablen Saisonstart mit nur 6 Punkten aus 9 Super-League-Partien und dem letzten Platz in der Tabelle ist die Zeit für Magnin-Nachfolger Patrick Rahmen in der Hauptstadt nun ebenfalls bereits wieder abgelaufen . Und abermals greift man bei YB auf Magnin zurück. Der 53-Jährige soll das Fanionteam bis zur Winterpause betreuen und in der Tabelle nach oben führen.
Magnins Zukunft liegt trotzdem im Nachwuchs
«Wir müssen Joël danken. Einmal mehr zeigt er seine absolute Loyalität zu YB», sagt Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport bei den Young Boys. Bei seinem letzten Engagement habe Magnin «eine extreme Klarheit ins Team gebracht und gut kommuniziert», so Spycher. «Er hat die Basics des YB-Spiels auf den Platz gebracht. Das wird auch jetzt wieder extrem wichtig sein.»
Spycher hält aber fest, dass die beiden Situationen nicht miteinander zu vergleichen seien. Denn: «Beim letzten Engagement waren wir Erster, jetzt sind wir Letzter.» Auf YB warte ein «sehr intensives Programm» und daher müssten jetzt alle zusammenrücken.
Wie schon im März ist Magnins Engagement in der Super League eines auf Zeit. «Er ist eine Interims-Lösung und wird mittelfristig wieder in den Nachwuchs zurückgehen», so Spycher. Schliesslich sei Magnin ein wichtiges Element in der YB-Nachwuchsförderung.
Seit zweieinhalb Jahren ein Kommen und Gehen
Mit David Wagner (März 2022), Wicky und Rahmen haben sich die Young Boys nun von ihren letzten 3 Trainern vorzeitig getrennt. Ein Umstand, der auch Spycher beschäftigt. «Wir waren in der Vergangenheit sehr erfolgreich und haben viele Titel gewonnen. Wenn man aber die letzten paar Jahre betrachtet, dann mussten wir den Trainer definitiv zu oft wechseln», erklärt der 46-Jährige.
Müssen jeden Stein umdrehen.
Es wäre zu einfach, die Schuld jeweils einzig und allein beim Cheftrainer zu suchen, so Spycher. Und: «Wir müssen jeden Stein umdrehen und versuchen, in allen Bereichen besser zu werden. Wir wollen das mit aller Kraft angehen und YB auf den richtigen Weg zurückführen.»
Nach der Nati-Pause geht es für YB und Interimstrainer Magnin mit 2 Heimspielen weiter: am 19. Oktober in der Meisterschaft gegen Luzern und 4 Tage später in der Champions League gegen Inter Mailand. Insgesamt stehen dann in 22 Tagen 7 Partien an.