Über seine eigene Philosophie will Matteo Vanetta gar nicht reden. Der neue YB-Trainer, der als bisheriger Assistent vom abgesetzten David Wagner bis Saisonende übernimmt, hat in seinem ersten Interview deutlich gemacht, dass bei ihm der Klub und seine Werte im Vordergrund stehen sollen.
«Wir wollen nach vorne spielen. Wir wollen mit Dynamik und Energie nach vorne kommen. Wir wollen den Ball sofort wieder erobern, wenn wir ihn verloren haben», zählt der Tessiner auf. Das seien die Werte, die YB in den letzten vier, fünf Jahren gute Resultate gebracht hätten. Und diese Prinzipien wolle er mit dem Team nun wiederfinden.
Gibt's Tipps von Seoane?
Im Jahr 2017 war Vanetta als Trainer für die Defensive zum YB-Nachwuchs gestossen, seit Sommer 2018 gehört er dem Staff der 1. Mannschaft an. Nun übernimmt er das Team in Zeiten von Inkonstanz und mit 15 Punkten Rückstand auf den Leader FC Zürich.
«Über Resultate oder die Rangliste werde ich nie sprechen», stellt der 43-Jährige klar. Das habe im Moment keine Priorität. «Es geht darum, wie wir als Team zusammenarbeiten, mit welcher Idee, mit welcher Leidenschaft. Das ist für mich unglaublich wichtig und wird uns sowohl in der Defensive als auch in der Offensive helfen.»
Vanetta übernimmt mit den Young Boys erstmals eine Super-League-Mannschaft, unterstützt wird er im Staff unter anderem von den erfahrenen Harald Gämperle und Steve von Bergen.
Vielleicht erhält er den einen oder anderen Tipp auch noch vom ehemaligen YB-Meistertrainer Gerardo Seoane. Er ist mit dem heutigen Leverkusen-Coach befreundet und habe schon diese Woche mit ihm telefoniert. «Natürlich, wir tauschen uns aus. Ich freue mich, das in den nächsten Wochen wieder zu tun.»
Über diese Saison hinaus – sein Vertrag läuft bis im Sommer – denkt Vanetta laut eigener Aussage nicht. «Momentan ist es nur das Ziel, die YB-Werte wieder auf den Platz zu bringen», betont er ein letztes Mal.