- Lausanne und Servette trennen sich in einem skandalträchtigen Super-League-Spiel mit 1:1.
- Die Tore erzielen Bendeguz Bolla für die Gäste aus Genf (3.) und Samuel Kalu (72.) für Lausanne.
- Das Spiel steht wegen Pyro-Vorfällen wiederholt vor dem Abbruch.
- In den übrigen SL-Spielen vom Samstag gewinnt YB gegen St. Gallen, Basel unterliegt GC.
Nur der Geduld von Schiedsrichter Lionel Tschudi ist es zu verdanken, dass das Léman-Derby überhaupt zu Ende gespielt werden konnte. Mehrfach unterbrach der Unparteiische die Partie der 17. Runde, weil Rauchschwaden aus Pyrotechnik übers Feld im Stade de la Tuilière zogen und die Sicht beeinträchtigten. Schon der Anpfiff war eine Viertelstunde verspätet erfolgt.
Frühe Genfer Führung
Waren die Lausanne-Spieler da noch abgelenkt? Oder noch nicht bei voller Sehkraft? Jedenfalls kassierte das Team von Ludovic Magnin schon nach 173 Sekunden das 0:1. Die LS-Abwehr liess Servettes Chris Bedia, der auch seinen Körper einsetzte, gewähren. Der Ivorer zog aus der Drehung ab, Lausanne-Hüter Karlo Letica musste abprallen lassen. Bendeguz Bolla stand goldrichtig und netzte ein.
Lausanne dominiert das Spiel
Lausanne war danach über weite Strecken das engagiertere und aktivere Team. Insbesondere Kaly Sène sorgte in der Genfer Abwehr für zwischenzeitliche Panik. Der Senegalese liess sich auch durch einen – wohl unabsichtlich erfolgten – Kopftreffer von Servette-Hüter Jérémy Frick nicht bremsen.
Neben je einer Chance (Bolla auf Genfer, Brighton Labeau auf Lausanner Seite) war eine gelbe Karte gegen Magnin das erwähnenswerteste Ereignis der 1. Hälfte. Der Lausanne-Coach wird damit die nächste Partie auf der Tribüne mitverfolgen müssen.
Traum-Schlenzer zum Ausgleich
Das Heimteam war weiterhin bemüht, aber nicht zwingend. So musste die Mehrheit der 9200 Zuschauer mit dem Ausgleichsjubel bis zur 72. Minute warten: Samuel Kalu schlenzte den Ball aus rund 15 Metern von halblinks sehenswert ins weite Eck. Die Vorarbeit hatte Antoine Bernede geleistet.
Zwei Lausanner Abschlüsse direkt in Fricks Hände durch Kalu (75.) und Morgan Poaty (89.) waren in der Schlussphase, die wegen der Pyro-Unterbrüche durch 10 Nachspielminuten ergänzt wurde, die grössten Möglichkeiten, doch noch einen Sieger hervorzubringen.
Vom Schiedsrichter-Rapport wird es nun abhängen, welche Konsequenzen das Spiel für die beiden Klubs haben wird. An den Pyro-Vorfällen waren Fan-Gruppen beider Lager beteiligt.
Servette verpasst Sprung auf Platz 2
Mit einem Sieg in Lausanne hätte das Team von Coach René Weiler zumindest bis Sonntag auf den 2. Tabellenplatz klettern können, so schliesst Servette aber lediglich zum FCZ (2.) und St. Gallen (3.) auf. Lausanne verpasste seinerseits den Vorstoss auf Platz 7.
So geht es weiter
Lausanne beschliesst das Jahr kommenden Sonntag auf der Winterthurer Schützenwiese. Servette empfängt ebenfalls am Sonntag den FC Lugano.