- Luzern fügt St. Gallen in der 30. Runde der Super League die erste Niederlage in der Rückrunde zu.
- Ibrahima Ndiaye erzielt das 3:2-Siegestor in der Nachspielzeit.
- Lausanne feiert gegen Lugano einen 4:1-Sieg, das Spiel zwischen Sion und Basel endet torlos.
Einmal mehr schien es, als würde der St. Galler Höhenflug andauern: Nachdem Luzerns Marvin Schulz die frühe Führung von Victor Ruiz (13.) ausgeglichen hatte (75.), war es Betim Fazliji, der St. Gallen in der 83. Minute erneut in Führung schoss.
Es wäre ein schmeichelhafter Sieg für die Gäste gewesen, war doch Luzern ebenbürtig gewesen und hatte sich in einer hochattraktiven Partie zahlreiche Chancen erspielt. So empfand man es zumindest als ein leistungsgerechtes Unentschieden, als der eingewechselte Dejan Sorgic nur 2 Minuten später zum 2:2 ausgleichen konnte.
Doch damit gab sich das Heimteam nicht zufrieden und rannte weiter an. Mit Erfolg: Nach einer Flanke von Filip Ugrinic stand Ibrahima Ndiaye in der 91. Minute goldrichtig und köpfelte zum vielumjubelten Siegtreffer ein. Damit stachen beide Joker von FCL-Trainer Mario Frick. Gleichzeitig beendete Luzern die beinahe unheimliche Serie der Ungeschlagenheit von St. Gallen.
Vom Fehlstart zum Blitzstart
Die Ostschweizer waren zuvor in den ersten 12 Spielen der Rückrunde ohne Niederlage geblieben. Unter anderem hatte der FCSG vor rund einem Monat Luzern 3:2 besiegt, nachdem er nach rund 10 Minuten mit 0:2 in Rückstand gelegen hatte.
Einen solchen Fehlstart wollten die Ostschweizer dieses Mal unter allen Umständen vermeiden und zeigten sich von Beginn weg hellwach. Schon nach 8 (!) Sekunden kam Jérémy Guillemenot zu einem gefährlichen Abschluss, der gar noch die Latte streifte.
In der Folge entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, wobei die kniffligen Entscheidungen zugunsten der St. Galler ausfielen:
- 13. Minute: Fazliji köpfelt im Sechzehner der Luzerner Mohamed Drägers Hand an – nach Intervention des VAR entschied Schiedsrichter Sandro Schärer auf Penalty. Victor Ruiz verwandelte souverän zum 1:0.
- 15. Minute: Marko Kvasina trifft postwendend und äusserst sehenswert zum Ausgleich. Doch Vorlagengeber Asumah Abubakar stand nur Sekunden vorher knapp im Abseits, der Treffer wird richtigerweise aberkannt.
Weil beide Teams in der Folge mehrfach hochkarätige Chancen ausliessen, blieb es bis zur 75. Minute bei der knappen St. Galler Führung. Dann griff der VAR zugunsten der Innerschweizer ein. Dieses Mal hiess der Handspiel-Sünder Matej Maglica. Schulz lief an, sah seinen ersten Versuch von FCSG-Keeper Lawrence Ati Zigi, traf dann aber im Nachschuss.
Es sollte der Auftakt zu einer spektakulären Schlussphase sein, welche im Luzerner Siegtreffer in der Nachspielzeit gipfelte. Luzern konnte dank der späten Wende 3 wichtige Punkte im Abstiegskampf einfahren und den Rückstand auf das achtplatzierte GC auf 5 Punkte reduzieren. St. Gallen hingegen verpasste es, Boden auf die Europacup-Plätze gutzumachen.
So geht es weiter
Sowohl Luzern als auch St. Gallen stehen am Donnerstag im Cup-Halbfinal im Einsatz. Die Ostschweizer treten bei Yverdon aus der Challenge League an, Luzern reist ins Tessin nach Lugano. Am kommenden Sonntag empfängt der FCSG in der Liga Lugano, Luzern gastiert beim FC Basel.