- Der Aufwärtstrend der Young Boys in der Super League hielt nicht lange an.
- Nach einer schwachen Leistung in der Romandie setzt es gegen Lausanne ein 0:2 ab.
- Servette spielt 2:2 beim FC Luzern und verpasst es, den Leaderthron zu übernehmen, schliesst nach Punkten aber zum Spitzenreiter auf.
Bei der Meisterschafts-Ouvertüre Ende Juli hatte YB im eigenen Stadion Punktverluste gegen Lausanne noch abwenden können. Erst ein spätes Aufbäumen führte damals zu einem Last-Minute-Sieg (2:1). 27 Spieltage später ist der Waadtländer Aufsteiger nun tatsächlich zur Stolperfalle geworden – und zwar gab es für den Meister in einer anhaltend schwierigen Phase beim 0:2 gar nichts zu holen.
Die Schmach ist nur deshalb nicht ganz so gravierend, weil die Hauptstädter die Leaderposition weiter innehaben werden. Denn Servette musste sich trotz zweimaliger Führung gleichzeitig beim FC Luzern mit einem 2:2 begnügen. Nun ist allerdings das gesamte Punkte-Polster aufgebraucht. Einzig die bessere Tordifferenz hält «Gelb-Schwarz» an der Spitze, die sie seit dem 3. September 2023 bekleiden.
Lausanne setzt YB bei 2 Standard-Situationen schachmatt
Die Elf von Interimscoach Joël Magnin büsste für allzu nachlässige 4 Minuten nach einer halben Stunde Spieldauer in La Tuilière. Bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum traf Joël Monteiro infolge einer ungestümen Intervention Gegenspieler Kaly Sène anstelle des Balls. Der Gefoulte versenkte den fälligen Elfmeter gleich selbst zur Führung.
Kurz darauf kam es faustdick für die Gäste: Nach einem weit geschlagenen Freistoss erwischte Noë Dussenne das Leder und spitzelte dieses über YB-Goalie David von Ballmoos hinweg in die Maschen – die spätere VAR-Auflösung belegte, dass knapp kein Abseits vorlag. Erneut verdiente sich die YB-Abwehr keine guten Noten.
Ohne eine schnelle Reaktion zu zeigen, suchten kurz darauf bedröppelte Berner die Kabine auf und in dieser dringend nach Rat.
Torgefahr Fehlanzeige
Wer dachte, die Antwort des Doublegewinners würde in Halbzeit 2 folgen, irrte. Ohne zwingenden Druck erzeugen zu können, hatte der Spitzenreiter wohl mehr Ballbesitz, wusste aber bis zum Schluss nichts Entscheidendes damit anzufangen. Auf der anderen Seite mussten die Waadtländer nichts mehr fürs Spiel tun und konnten sich auf Defensivarbeiten konzentrieren.
Und wenn's ihn einmal brauchte – wie bei der Corner-Chance von Ebrima Colley (69.) – war Lausanne-Schlussmann Karlo Letica zur Stelle. Das andere Mal brauchte er gar nicht erst einzugreifen, weil Silvère Ganvoula aus kurzer Distanz das Gehäuse verfehlte (82.).
Auf die gleiche unerklärliche Art, wie vor einer Woche beim 5:1-Kantersieg gegen Basel der wuchtige Befreiungsschlag nach der Trennung von Cheftrainer Raphael Wicky gelungen ist, schwang das Pendel nun wieder in die andere Richtung aus. Auf der anderen Seite buchte das Team von Ludovic Magnin seine Punkte 9 bis 11 aus den letzten 6 Matches – dies vor einer Rekord-Zuschauerkulisse in dieser Saison (11'278 Fans) – und verliess dank dem Sprung auf Tabellenrang 9 den Barrage-Platz.
So geht es weiter
YB tut gut daran, sich neu zu sammeln. Dank der Nationalmannschafts-Pause bleiben ausnahmsweise zwei Wochen dafür. Bei der Meisterschafts-Fortsetzung am Ostermontag, 1. April, sind die «Gelb-Schwarzen» erneut im Waadtland und wieder gegen einen Aufsteiger gefordert: bei Yverdon. Lausanne reist gleichentags in den Letzigrund zum Gastspiel gegen Tabellennachbar GC.