- Yverdon-Sport schlägt Lugano in der 10. Runde der Super League zuhause überraschend 2:0.
- Ein Penalty nach VAR-Intervention vor der Pause und ein Eigentor Luganos ermöglichen den 1. Liga-Sieg gegen die Tessiner seit 1999.
- In den anderen Sonntagsspielen feiert Basel einen Last-Minute-Sieg gegen St. Gallen, Winterthur unterliegt Lausanne.
13 Tore hatte Lugano Yverdon in der letzten Saison in 3 Aufeinandertreffen eingeschenkt – doch an diesem Sonntag wollte den Tessinern beim Gastspiel in Yverdon-les-Bains kein einziger Treffer gelingen. Stattdessen durfte das Team von Alessandro Mangiarratti mit dem 2:0 den ersten Meisterschaftssieg gegen Lugano seit 1999 bejubeln.
El Wafi ungewollt mit der Vorentscheidung
Die vorentscheidende Szene ereignete sich vor Ablauf einer Stunde: Nach einem eigentlich geklärten Freistoss wollte Ayman El Wafi mit der Brust zurück zu Amir Saipi passen. Doch der Marokkaner hatte nicht gesehen, dass sein Torhüter nicht mehr auf der Linie stand und bezwang ihn ungewollt – damit stand es 2:0 für den Aussenseiter.
Das erste Mal gejubelt hatten die Gastgeber kurz vor der Pause. Schiedsrichterin Désirée Grundenbacher überprüfte mit dem VAR eine unübersichtliche Situation im Strafraum nach einem Eckball – und entschied zum Unverständnis von Lugano-Coach Mattia Croci-Torti auf Elfmeter. Boris Céspedes verwandelte in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit souverän.
Fragwürdige Szene mit Steffen
Was Jubilar Croci-Torti derart zum Schäumen brachte, dass er sich eine Verwarnung einhandelte, lag in den Ereignissen 10 Minuten zuvor begründet. Renato Steffen war bei einem Rencontre im Yverdon-Strafraum zu Fall gekommen. Grundbacher hielt kurz Rücksprache mit dem VAR, schaute sich die zumindest fragwürdige Szene aber nicht selber an.
Dies war indes das einzige Mal, dass Grundbacher mehr im Fokus stand als gewollt. Ansonsten leitete sie die Partie unaufgeregt. Sie wurde assistiert von Susanne Küng und Linda Schmid, die 4. Offizielle war Déborah Anex. Damit leiteten erstmals in der Geschichte der Super League lauter Frauen eine Partie.
Yverdon hatte in der 1. Halbzeit deutlich weniger vom Spiel gehabt, das 1:0 war schmeichelhaft. Martim Marques hatte für Lugano nach 24 Minuten die beste Gelegenheit zum Führungstreffer ausgelassen, auch Hicham Mahou hatte seine Chancen. Doch die Tessiner waren zu wenig zwingend und konnten nicht reüssieren. Stattdessen hatten sie gar Glück, als Saipi in der Schlussphase Topchancen von Marley Aké und Céspedes vereitelte.
So geht es weiter
Nach der überraschenden Niederlage verbleibt Lugano auf Rang 4, Yverdon schloss punktemässig zum siebtplatzierten Sion auf. Yverdon ist in der kommenden Woche am Samstag gefordert: Im SRF-Livespiel gastieren die Waadtländer bei Luzern. Lugano empfängt am Sonntag die Young Boys.