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Umstrittener Transfer Mendy und der FCZ: Beziehungsstatus «es ist kompliziert»

Benjamin Mendy hat den FCZ mit einigen Aussetzern bereits den einen oder anderen Punkt gekostet.

Benjamin Mendy
Legende: Etwas Licht, viel Schatten Die bisherigen Auftritte von Benjamin Mendy im FCZ-Trikot. Keystone/Michael Buholzer

Am 11. Februar gab der FC Zürich die Verpflichtung eines neuen Abwehrspielers bekannt. Im modernen Fussballgeschäft eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Doch diese Meldung sollte in den kommenden Tagen und Wochen hohe Wellen schlagen.

Beim Neuzugang handelte es sich nämlich um den französischen Weltmeister Benjamin Mendy. Nur gerade zwei Tage nach der Verpflichtung des 30-Jährigen fand ein Treffen zwischen FCZ-Präsident Ancillo Canepa und der Zürcher Frauenzentrale statt. Diese hatte sich an der Verpflichtung Mendys gestört, weil er während seiner Zeit bei Manchester City wegen Vergewaltigung und sexuellen Nötigung angeklagt wurde.

Doch nicht nur seine strafrechtliche Vergangenheit sorgte für Gesprächsstoff. Mendy war vor seinem Wechsel beim französischen Zweitligisten Lorient unter Vertrag, kam aber kaum zu Einsätzen. Die Frage blieb offen, wie und ob der Franzose seinem neuen Arbeitgeber in sportlicher Hinsicht helfen könne.

Verheissungsvoller Start, danach viele Aussetzer

Nun sind knapp zwei Monate seit Mendys Ankunft in Zürich vergangen. In sieben Spielen stand er bisher im Kader, in sechs davon kam er zu Einsatzzeit. Diese fing vielversprechend an, danach leistete sich der Weltmeister von 2018 aber einige kostspielige Aussetzer:

  • In seinem ersten Spiel in der Liga gegen Yverdon wird Mendy in der 70. Minute eingewechselt. Nur gerade vier Minuten später bereitet er das 2:1-Siegtor von Jahnoah Markelo vor.
  • Das zweite Spiel ist der Cup-Viertelfinal gegen die Young Boys. Beim Stand von 2:2 eingewechselt, verliert der Franzose kurze Zeit später den entscheidenden Zweikampf gegen Cedric Itten, was zum 2:3 führt und damit die Cup-Reise des FCZ beendet.
  • Im Duell mit Servette darf Mendy in der zweiten Halbzeit ran. Seine Zürcher drücken auf den 2:2 Ausgleich, als ihm in der Nachspielzeit ein folgenschwerer Fehler unterläuft, welcher den Genfern das siegsichernde 3:1 beschert.
  • Sein Startelfdebüt feiert der 30-Jährige im Stadtderby gegen GC. Auch in diesem Spiel macht er von sich reden. Nach einer Tätlichkeit hat Mendy Glück, nicht vom Platz zu fliegen. Trainer Ricardo Moniz lässt seine Nummer 3 als Vorsichtsmassnahme in der Halbzeit in der Kabine.
  • Am Mittwochabend im Spiel gegen Lausanne wird ein Pass des ehemaligen City-Akteurs abgefangen und führt zum 0:1-Rückstand. Nur dank einer Aufholjagd seiner Teamkollegen kurz vor Schluss geht der FCZ nicht als Verlierer vom Platz.

Die bisherigen Aussetzer von Mendy im Video

Aussetzern zum Trotz: Form des FCZ stimmt

Von sieben Spielen mit Mendy im Kader hat der FC Zürich zwei verloren, vier gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Die Bilanz präsentiert sich obgleich der Aussetzer des Verteidigers positiv. Und auch die Formkurve der Zürcher stimmt. Der FCZ ist mit nur einer Niederlage aus den letzten sechs Spielen hinter YB das aktuell formstärkste Team der Super League.

In der Tabelle liegt man dank des 2:2 gegen Lausanne weiterhin fünf Punkten vor den Waadtländern auf dem sechsten Rang, welcher zur Teilnahme an der Championship Group berechtigt. In den verbleibenden drei Spielen vor der Teilung der Tabelle sollten sich Mendy und sein FC Zürich aber mit Geschenken an den Gegner zurückhalten, wenn ein Platz in den Top 6 erreicht werden will.

Super League

SRF zwei, sportlive, 02.04.2025, 20:10 Uhr ; 

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