- Leader FC Zürich schlägt Meister YB im Spitzenduell der 27. Super-League-Runde dank einem aberkannten Treffer der Berner und zwei Joker-Toren 2:1.
- Nach dem ersten FCZ-Sieg im Wankdorf seit knapp 8 Jahren beträgt die Differenz zu den Bernern bereits 17 Punkte.
- In der anderen Samstagspartie dreht St. Gallen gegen Luzern einen Zweitore-Rückstand.
Die Young Boys wussten: Wollten sie ihre Mini-Chance wahren, noch einmal in den Titelkampf einzugreifen, bedurfte es eines Heimsiegs über den FC Zürich. Dementsprechend schaltete der amtierende Meister nach knapp einer Stunde einen Gang höher – und wurde umgehend belohnt: Meschack Elia setzte sich im Luftduell gegen Fidan Aliti durch, Jordan Siebatcheu köpfelte zum 1:0 (62.) ein.
Doch Fedayi San setzte dem Jubel ein abruptes Ende. Der Schiedsrichter taxierte Elias Einsteigen als gefährliches Spiel. Alles wieder auf null.
Und so wurden 12 Minuten später 31'000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Wankdorf Zeuge, wie abermals die Zürcher das Glück auf ihre Seite brachten. Sie sahen, wie der Erfolgsweg einmal mehr auf schnörkellosen Kontern gründete und Trainer André Breitenreiter den Sieg eingewechselt hatte:
- 74. Minute: Ousmane Doumbia kommt in der eigenen Hälfte an den Ball. Mit einem Laserpass lanciert er «Joker» Blaz Kramer. Dieser lässt Cédric Zesiger einfach stehen und erwischt David von Ballmoos zwischen den Beinen.
- 79. Minute: Wieder ist Doumbia Ausgangspunkt eines Konters. Er schickt den wirbligen, omnipräsenten Wilfried Gnonto. Dieser lässt die YB-Abwehr äusserst hüftsteif erscheinen. Nach seinem Zuspiel bleibt Kramer noch an Von Ballmoos hängen, der 9 Minuten zuvor eingewechselte Antonio Marchesano haut den Abpraller mit seinem 12. Saisontor aber in die Maschen.
Innert knapp 20 Minuten wurde für den Meister aus Bern also aus einer vermeintlichen 1:0-Führung ein 0:2-Rückstand. Die Young Boys reagierten weitgehend resigniert darauf. Erst Sekunden vor dem Schlusspfiff erzielte Vincent Sierro noch den Ehrentreffer. Der FCZ hingegen fand nach der Niederlage gegen St. Gallen umgehend zum Siegen zurück. Wenngleich die Spielanteile auf Berner Seite grösser waren, wurden die Gäste mit schnellen Gegenstössen öfter gefährlich.
YB und die begrabenen Träume
So hätte Gnonto schon unmittelbar nach dem Seitenwechsel zur Zürcher Führung treffen können. Er scheiterte jedoch an Von Ballmoos. Das 18-jährige Supertalent wird es verkraften können, stand nach 90 Minuten schliesslich der erste Liga-Sieg des FCZ in Bern seit knapp 8 Jahren auf der Anzeigetafel.
YB hingegen muss die Titelträume nach 4 Spielen ohne Sieg wohl endgültig begraben. Der Rückstand auf die Spitze beträgt bereits 17 Punkte. Ebenfalls unschön für die Berner: Ihr Lazarett vergrössert sich um einen Spieler. Youngster Fabian Rieder verletzte sich bei einem Tackling am Knöchel. Zudem wird Sandro Lauper im nächsten Spiel gelbgesperrt fehlen.
So geht's weiter
Für beide Teams geht es nach der Nati-Pause mit prickelnden Aufgaben in der Liga weiter. Am Sonntag, dem 3. April, müssen die Young Boys nach Basel reisen. Schon einen Tag vorher empfängt der FC Zürich die Grasshoppers im Letzigrund (17:30). Das Zürcher Derby ist dann das SRF-Livespiel.