Die Frage kommt nach 3 Niederlagen in Serie nicht überraschend, auch nicht für den Sportchef: «Ich verstehe es, dass sie sie jetzt stellen», so Steve von Bergen im SRF-Interview. Gemeint ist natürlich die Frage nach dem Trainer. Machen die Young Boys weiter mit Raphael Wicky oder nicht?
3 Pleiten innert 8 Tagen, das ist dem neuen Liga-Krösus fremd. Von Bergen, einst selber langjähriger YB-Spieler, weiss, was der Meister zu tun hat. «Wenn die Spieler zweifeln, brauchst du Ruhe und Klarheit. Du musst mit einfachen Dingen das Vertrauen wiederherstellen.»
Ich habe grosse Zweifel, dass Wicky am nächsten Sonntag noch an der Seitenlinie stehen wird.
Ruhe, in den letzten Jahren eine typische YB-Tugend, war in der Bundeshauptstadt zuletzt wenig zu finden, Stichworte Nsame oder eben Wicky. Letzterer macht auch in puncto Klarheit eine schlechte Falle. Diese herrscht nämlich nicht, was die Zukunft des Trainers betrifft. YB schob diese Entscheidung (oder zumindest die Kommunikation darüber) stets auf die lange Bank.
Am Sonntagabend, nach dem 0:1 beim FCZ, meinte Von Bergen zur Thematik: «Momentan ist Raphael Wicky bei uns und ist unser Trainer. Wir führen Gespräche mit ihm.»
Ein klares Bekenntnis zum Coach tönt anders. Das sieht auch SRF-Kommentator Dani Kern so. Für ihn ist klar: «Um die erwähnte Ruhe in den Klub zu bringen, muss Wickys Situation geklärt werden.» Dies zu tun, hätten die Berner in den letzten Wochen verschwitzt. Nun könnte es bereits zu spät sein. «Ich hoffe es nicht für Wicky, aber ich habe grosse Zweifel, dass er am nächsten Sonntag noch an der Seitenlinie stehen wird.»