Es hat nicht sollen sein. Wie vor drei Jahren, als die Nati an Spanien scheiterte, verlor die Schweiz auch an der EURO 2024 den Viertelfinal im Penaltyschiessen. Nach der Partie flossen die Tränen, nicht nur bei Manuel Akanji, der als einziger vom Punkt vergab. Auch Breel Embolo oder Remo Freuler hielten ihre Emotionen nicht zurück.
Trainer Murat Yakin zeigte sich nach der Partie bereits klar in der Analyse. «Klar sind wir traurig, wir hatten es in den eigenen Füssen. Wir haben eine tolle Partie gezeigt gegen England.» Als einziger Makel strich er das 1:1 von Bukayo Saka heraus: «Das Gegentor 5 Minuten nach der Führung, das darf nicht passieren.»
Für seine Mannschaft fand er ansonsten nur Lob: «Wir haben praktisch keine Chance zugelassen und hatten mehr vom Spiel. England wäre schlagbar gewesen, das ist sehr ärgerlich – so auszuscheiden tut schon weh.»
Xhaka unterstützt Yakin
Weiter geht's für die Nati nach dem abrupten EM-Out im September in der Nations League. Ob Yakin dann noch Nati-Coach ist, steht momentan noch nicht fest. Ein Plädoyer für Yakin gab es von Captain Granit Xhaka: «Wir wünschen uns klar, dass er Trainer bleibt. Er ist genau der richtige Mann für diese Mannschaft, hat uns in jedem Spiel richtig aufgestellt.» Das Team werde wieder aufstehen, und wenn es nach Xhaka gehe, dann mit Yakin an der Seitenlinie.
Darauf angesprochen, erklärte der Trainer: «Meine Priorität hat die Nati. Aber noch müssen einige Gespräche geführt werden. Nächste Woche werden wir zusammensitzen.» Gut möglich also, dass die Reise von Yakin als Nati-Trainer auch nach dem bitteren Viertelfinal-Out an der EURO weitergeht.
Weitere Stimmen zur Partie:
- Xherdan Shaqiri: «Es gibt nichts Brutaleres als im Penaltyschiessen auszuscheiden. Wir haben gekämpft und alles dafür getan, dass das Märchen weitergeht. Wir waren nahe dran, am Schluss hatten die Engländer die besseren Nerven. Vorwerfen kann man uns glaube ich nichts, wir können stolz auf uns sein. Wir alle haben die grosse Euphorie gesehen. Ich glaube, wir haben viele Leute stolz gemacht und ihnen Freude gebracht.»
- Dan Ndoye: «Das ist hart und schwer zu akzeptieren. Wir waren eine richtig starke Truppe und hatten die Qualität, um weiter zu kommen in diesem Turnier. Der Fussball kann grausam sein... Ich denke, wir haben etwas kreiert, auf dem die Mannschaft in Zukunft aufbauen kann. Ob das Turnier für mich ein Wendepunkt war, weiss ich nicht. Ich habe auf jeden Fall alles gegeben, um dem Team zu helfen.»
- Remo Freuler: «Unfair ist es nie. Aber im Moment ist es schwierig, zu akzeptieren. Vor allem das Penaltyschiessen. Das sind die kleinen Details, die gerade so auf die andere Seite hätten kippen können.»