An Grossereignissen hat Deutschland in den vergangenen Jahren einige Schlappen einstecken müssen. Ob die Fussballer oder zuletzt die Fussballerinnen, die Handballer oder jüngst die Leichtathleten: sie alle gingen jeweils leer aus. Die so stolze Sportnation Deutschland macht harte Zeiten durch – ausser im Basketball.
Nach Siegen gegen Japan, Australien, Finnland, Georgien, Slowenien, Lettland und zuletzt im Halbfinal gegen die USA spielt die deutsche Nationalmannschaft erstmals überhaupt um Gold.
Das Team, dessen Herzstück Spielmacher Dennis Schröder ist, hat ebenfalls harte Zeiten durchgemacht. Vor 4 Jahren schied man an der WM in China nach zwei Niederlagen zum Auftakt bereits in der Vorrunde aus. Danach hat sich das Team Schritt für Schritt gefangen. Nach dem Oympia-Ticket für Tokio 2021 folgte an der Heim-EM die Bronzemedaille. Und mit ihr die Gewissheit, Grosses erreichen zu können – auch ohne einen gewissen Dirk Nowitzki.
Serbien ohne Jokic, aber mit Trainerlegende Pesic
Am Sonntag trifft Deutschland im Final in Manila auf Serbien. Für die Südosteuropäer ist es nach 2014 die zweite Chance, erstmals einen WM-Titel zu gewinnen. Ohne Superstar Nikola Jokic von den Denver Nuggets, aber mit einer Trainerlegende auf der Bank: Svetislav Pesic. Die einzigartige Trainerkarriere des mittlerweile 74-Jährigen kulminiert am Sonntag mit dem für ihn ganz besonderen WM-Final.
Pesic war 1993 Europameister mit Deutschland geworden. 2001 führte er Jugoslawien zuerst zum EM- und ein Jahr später zum WM-Titel. Nun winkt den Serben der erste Titel als eigenständige Nation. Dass es für Pesic ausgerechnet zum Wiedersehen mit seiner alten Liebe kommt, macht es für ihn doppelt speziell.
«Ich bin sehr glücklich mit dem, was wir erreicht haben. Und ich bleibe ruhig, weil ich mein Team kenne», sagte Pesic nach dem überraschenden Sprung ins Endspiel. Die Serben hatten sich im Halbfinal gegen das mit NBA-Stars gespickte Kanada durchgesetzt.