5 Fehlschüsse, Rang 66, Qualifikation für die Verfolgung verpasst: Das Sprintrennen an der WM im tschechischen Nove Mesto letzten Freitag endete für Lena Häcki-Gross in einem Debakel.
«Dass ich in der Verfolgung nicht dabei war, war bitter», gibt die 28-Jährige zu. Wichtig nach einem solchen Ergebnis sei, gleich die Emotionen zu verarbeiten. «Im nächsten Training haben wir darauf geachtet, dass ich eine Art ‹Reset› am Schiessstand erhalte. Inzwischen geht es mir wieder sehr gut.»
Rotes Trikot: «Glücksgefühle und Stolz»
Am Dienstag steht das Einzelrennen über 15 km an – dort trägt Häcki-Gross nach ihrem Weltcupsieg in Antholz (ITA) das rote Trikot der Disziplinenleaderin. «Ich habe mich optimal darauf vorbereitet und freue mich», so die Obwaldnerin.
Das Trikot bringe einige Schwierigkeiten mit sich, «aber auch sehr viele Glücksgefühle und viel Stolz». Die Gefahr, deswegen übermotiviert ins Rennen zu steigen, habe sie mit ihrer Mentaltrainerin besprochen. Sie müsse darauf achten, in einen «Flow» zu kommen.
«Urdisziplin» Einzel
Die grosse Herausforderung am Einzelrennen, «quasi die älteste Disziplin im Biathlon», sei, am Schiessstand und in der Loipe Topleistungen zu bringen. «Im Sprint kannst du manchmal mit einem Schiessfehler ein Top-Resultat abliefern, im Einzel wird das schwierig», sagt die Schweizerin.
Vertrauen in Service-Crew
Gleich mehrere Schweizer hatten nach dem ersten WM-Wochenende Probleme mit dem Material beklagt. Laut Häcki-Gross ist die Service-Crew «über die Bücher gegangen». Derzeit sei man fleissig am Testen. «Was sie auf die Ski auftragen, überlasse ich ihnen. Ich habe da definitiv weniger Ahnung als sie», so die Engelbergerin. «Ich konzentriere mich darauf, was ich selber beeinflussen kann.»
«Nicht so häufig» ein Thema sei das Material übrigens in der Familie: Mit Ehemann Marco Gross spreche sie zwar manchmal über den Schliff, über das Ski-Wachsen aber selten. Schliesslich ist Gross nicht für das schweizerische, sondern das slowenische Team als Servicemann tätig.