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Schweizer vor Tour de Ski Klee: Dann pfuschte auch noch Corona dazwischen

Im letzten Jahr lief Beda Klee an der Tour de Ski sensationell auf den 5. Platz. Nun sollen es mindestens wieder die Top Ten sein. Doch die Vorbereitung war alles andere als optimal.

Der erste Teil der Saison ist für Beda Klee nicht wie gewünscht gelaufen. Ein 17. Platz als Bestergebnis entspricht nicht (mehr) den Ansprüchen des 28-jährigen Toggenburgers, und vor allem der 26. Rang über 20 km klassisch vor Weihnachten in Davos war eine riesige Enttäuschung.

Im letzten Jahr schaffte Klee an der Tour de Ski den Durchbruch auf der grossen Bühne. Auf den fünf Etappen, die keine Sprints waren, wurde der Ostschweizer zweimal Sechster, einmal Siebter und einmal Achter, was in der Gesamtabrechnung den herausragenden 5. Rang ergab. Zur Einordnung: Ausser Dario Cologna, der mit vier Erfolgen der Rekordsieger des Etappenrennens um den Jahreswechsel ist, war mit Curdin Perl nur ein Schweizer je besser (Vierter 2011).

Was also ist nun möglich? Nach der Enttäuschung in Davos war Klee überzeugt, dass er in den knapp zwei Wochen Training bis zum Tourstart am Samstag in Toblach seine Form noch finden würde. Doch ganz so einfach ist es nicht. Unmittelbar nach dem letzten Rennen in Davos wurde beim Toggenburger Corona diagnostiziert. In der Folge litt die Vorbereitung auf die Tour darunter, Erholung hatte Priorität: «Ich weiss nicht genau, wie die Form ist. Lieber in die ersten Rennen mit einem komischen Gefühl starten, aber dafür wirklich erholt und hundertprozentig gesund.»

Die suboptimale Vorbereitung bringt die ambitionierten Ziele nicht ins Wanken, betont Klee: «Nach letztem Jahr müssen die Top Ten das Ziel sein. Die wichtigen Rennen sind vor allem im zweiten Teil der Tour. Bislang fühlte ich mich in dieser Saison noch in keinem Rennen super. Das zeigt mir, dass noch mehr drin liegt.»

Die diesjährige Tour endet nach sieben Etappen traditionell mit dem spektakulären Aufstieg auf die Alpe Cermis. Ansonsten ist aber einiges anders: Die 18. Ausgabe findet erstmals ausschliesslich auf italienischem Boden statt. Klee bedauert das: «Es ist zwar okay für die Athleten – es gibt weniger Reisen, weniger Aufwand. Für die Tour an sich wäre es schon cool gewesen, hätte es Etappen in der Schweiz oder Deutschland gegeben.»

Sprints im Fokus

Daneben ruhen die Schweizer Hoffnungen auf den Sprintern Valerio Grond und Janik Riebli, die schon gezeigt haben, dass sie Finals erreichen können. In Davos liefen sie gemeinsam im Teamsprint auf den 2. Platz. Sprints stehen zum Auftakt am Samstag in Toblach (Skating) und am 3. Januar im Val di Fiemme (klassisch) im Programm. Bis da wollen sich die beiden auch über die Distanz durchbeissen.

Bei den Frauen steht Nadine Fähndrich aus Schweizer Sicht derzeit allein auf weiter Flur in der erweiterten Weltspitze. Sie überzeugte in Davos im Teamsprint mit Anja Weber (3.), enttäuschte aber im Einzelsprint und über 20 km. «Ich denke, da wurde ich unter Wert geschlagen», meinte die 29-jährige Luzernerin.

An der Tour de Ski seien ihr die Sprints zwar am wichtigsten. Doch sie wolle auch auf jeden Fall die ganze Tour laufen und eigentlich gerne mal in die Top Ten kommen. Ihr bisheriges Bestresultat ist ein 11. Platz. «Ob das mit den bisherigen Resultaten realistisch ist, werden wir sehen.» Wie Klee tue auch sie sich schwer, die eigene Form einzuschätzen. Doch Fähndrich ist auch durchaus bewusst: Die Anlagen für Grosses sind da. Es sei «wie ein Puzzle. Ich muss nur noch die Teile zusammensetzen.»

Tour de Ski

SRF zwei, Sportflash, 27.12.24, 20 Uhr ; 

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