Bei der Premiere der Westschweizer Rundfahrt, deren Pendant bei den Männern im Frühling mit der 75. Ausgabe ein Jubiläum feierte, steht fast alles am Start, was Rang und Namen hat. Auch Annemiek van Vleuten, der grosse Star der Frauen-Szene, macht dem Saisonfinale die Aufwartung. Die 39-jährige Niederländerin hat in diesem Jahr Giro, Tour de France sowie Vuelta gewonnen und zuletzt mit dem WM-Titel im Strassenrennen – trotz gebrochenem Ellbogen – ihre Super-Saison gekrönt. Sie ist auch in der Romandie jene Fahrerin, die es zu schlagen gilt.
Die dreitägige Rundfahrt, die über 386,5 Kilometer und 6700 Höhenmeter führt, beginnt am Freitag mit einem Rundstreckenrennen in Lausanne. Tags darauf führt die Königsetappe von Sitten nach Thyon 2000, einen auf gut 2000 Metern über Meer gelegenen Ortsteil der Walliser Gemeinde Vex. Das letzte Teilstück beginnt in Freiburg und endet nach einem ständigen Auf und Ab in der Genfer Innenstadt.
Chabbeys Heimspiel
Die Stadt am Lac Léman ist der Geburts- und Wohnort von Elise Chabbey. Auf ihr ruhen die Schweizer Hoffnungen. Die 29-Jährige hat in dieser Saison schon mehrfach bewiesen, dass sie in Mehretappenrennen mit der Weltspitze mithalten kann. Anfang September fehlte ihr an der Vuelta wenig zum grossen Coup, als sie sich in der 3. Etappe im Zielsprint nur knapp ihrer Fluchtgefährtin Grace Brown geschlagen geben musste. Nur zu gerne würde Chabbey ihren ersten Sieg in einem World-Tour-Rennen in der Heimat nachholen.
Auch Reusser mit Ambitionen
Mit Marlen Reusser steht auch das zweite Schweizer Aushängeschild in der Romandie am Start. Die Olympia-Zweite im Zeitfahren ist bei SD Worx Teil eines starken Teams, das mit Demi Vollering (NED) eine potentielle Gesamtsiegerin in seinen Reihen weiss. Im 16 Equipen umfassenden Feld, dem auch das Schweizer World-Tour-Team Roland Cogeas Edelweiss Squad angehört, fährt auch das Schweizer Nationalteam mit. Das bekannteste Gesicht im Sextett von Swiss Cycling ist das der Mountainbike-Gesamtweltcupsiegerin Alessandra Keller.