Gegenwärtig holt sich das Tudor-Team im Trainingslager in Spanien den letzten Schliff für die neue Saison. Die Voraussetzungen sind ganz anders als noch im letzten Jahr, hat die Equipe um Chef Fabian Cancellara doch merklich aufgerüstet: Mit Marc Hirschi und Julian Alaphilippe wurden gleich zwei Fahrer verpflichtet, deren Palmarès mit beachtlichen Erfolgen gefüllt ist.
Zwei ambitionierte Fahrer als Co-Leader
2020 standen die beiden an der WM in Imola zusammen auf dem Podest. Alaphilippe gewann das Strassenrennen, Hirschi holte sich Bronze. Nun sollen die beiden als Co-Leader fungieren. Aus Konkurrenten werden Teamkollegen, die aber ehrgeizige individuelle Ziele verfolgen. Kann das gut gehen?
Wir haben da ein Luxusproblem.
«Wir sind zuversichtlich, dass wir voneinander profitieren werden», sagt Hirschi dazu. Und Alaphilippe ergänzt: «Wir sind sehr motiviert und wollen einander zu Höchstleistungen pushen, damit das Team brillieren kann. Es gibt keine Rivalität zwischen uns.»
Vor allem in Endphasen von engen Rennen würden sich in dieser Konstellation die Chancen auf Siege erhöhen, so die einhellige Meinung. «Wenn sie zusammen in ein Finale reinkommen und wir diese Karte spielen können, ist das sicher besser, als wenn einer alleine ist. Wir haben da ein Luxusproblem», ist Cancellara überzeugt.
Klappt es mit der TdF-Wildcard?
Das schlagkräftige Duo eröffnet dem seit 2019 bestehenden Team noch andere Perspektiven. Als zweitklassige Pro Equipe ist Tudor für die Teilnahme an grossen Rundfahrten der World Tour auf Wildcards angewiesen. Letztes Jahr durfte man beim Giro d'Italia Grand-Tour-Luft schnuppern. Das grosse Ziel ist aber natürlich die Tour de France.
Mit Publikumsliebling Alaphilippe, sechsfacher Etappensieger und Bergkönig 2018 bei der «Grande Boucle», erhöhen sich diesbezüglich die Chancen. Hirschi kann zwar noch keinen vergleichbaren Erfolg vorweisen, hat an der Tour aber ebenfalls schon für Furore gesorgt. Noch diesen Monat sollen die Wildcard-Empfänger bekannt werden.