Die erste Überraschung bietet die diesjährige 85. Tour de Suisse gleich zu Beginn: Lanciert wird sie nicht wie üblich mit einem Prolog. Vielmehr steht ein Rundkurs mit Start und Ziel in Küsnacht ZH auf dem Programm, bei dem die Fahrer vier Mal die Schlaufe via Greifensee, Zürcher Oberland und Pfannenstiel absolvieren müssen. Auf der 1. Etappe am Sonntag sind bereits mehr als 2700 Höhenmeter zu bewältigen – für den Tagessieg kommt also nur ein kletterstarker Finisseur infrage.
Die Fahrer erhalten zudem auch in den Tagen darauf bei den Ankünften in Aesch BL (2. Etappe), Grenchen SO (3.), Brunnen SZ (4.) und Novazzano TI (5.) nicht allzu weit vor dem Ziel jeweils noch Steigungen vorgesetzt. Der Schluss der Landesrundfahrt ist mit den Bergankünften auf der Moosalp VS (6.) und im liechtensteinischen Malbun (7.) definitiv auf die starken Bergfahrer zugeschnitten.
Die diesjährige Tour de Suisse ist die erste seit 3 Jahren, die im normalen Rahmen stattfinden kann. 2020 musste das Rennen coronabedingt abgesagt werden, im Vorjahr wurde es – unter dem Motto «Sofa statt Streckenrand» – (fast) ohne Zuschauer ausgetragen. Nun erhoffen sich die Tour-Organisatoren um Direktor Olivier Senn «wieder Volksfeste an den Etappenorten».
Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fällt am letzten Tag im Zeitfahren über 25,6 flache Kilometer in Vaduz. Der Tour-König wird also im Fürstentum gekrönt. Insgesamt haben die 154 Fahrer, unter ihnen 20 Schweizer, an den 8 Renntagen mehr als 21'000 Höhenmeter und fast 1350 km zu absolvieren. «Es ist eine der härtesten Tours der jüngeren Vergangenheit», so die Ankündigung von David Loosli, dem Technischen Direktor des Rennens.