Die Tour de Suisse gilt seit langem als eines der wichtigsten Vorbereitungsrennen auf die Tour de France. Parallel dazu oder zumindest überschneidend findet auch in diesem Jahr die Dauphiné-Rundfahrt statt. Einige der grossen Namen fehlen deshalb auf der Startliste der Schweizer Rundfahrt. Sehen lassen kann sich das Teilnehmerfeld dennoch.
Mit Julian Alaphilippe und Mathieu van der Poel sind zwei der besten Klassiker-Jäger schlechthin am Start. Auch der dreifache Sieger Rui Costa, Jakob Fuglsang, der schon zweimal auf dem TdS-Podest stand und der Giro-Sieger von 2019, Richard Carapaz, haben sich für einen Abstecher in die Schweiz entschieden. Besondere Aufmerksamkeit wird zudem Tom Dumoulin geniessen, der nach einer mehrmonatigen Auszeit sein Comeback gibt.
Kurzfristig passen muss Newcomer Tom Pidcock. Der Ineos-Grenadiers-Profi fuhr sich in dieser Saison nicht nur auf der Strasse in den Fokus, sondern glänzte auch bei seinen ersten Elite-Auftritten im Cross Country. Allerdings zog sich der Brite Anfang der Woche bei einem Trainingssturz einen Schlüsselbeinbruch zu.
Peter Sagan, mit 17 Etappensiegen Rekordsieger der Schweizer Rundfahrt, gönnt sich nach dem Giro eine Pause.
Schweizer zahlreich vertreten
Glänzen möchten bei der Heim-Rundfahrt natürlich die Schweizer. Neben den Profis aus den World-Tour-Teams wie etwa Marc Hirschi oder Stefan Küng steht wie an der Tour de Romandie auch ein Nationalteam am Start. Sieben Fahrer aus verschiedenen Sparten erhalten die Möglichkeit, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Oder sich auf den Einkaufszettel eines der grossen Teams zu fahren.
Von den Arrivierten ist einiges zu erwarten. Das flache Auftaktzeitfahren in Frauenfeld ist nicht nur Küng, sondern auch Stefan Bissegger auf den Leib geschneidert.
In Sachen Gesamtklassement scheint Hirschi von den Schweizer Fahrern am ehesten infrage zu kommen. Der 22-jährige Berner hat in der Vergangenheit schon mehrmals die Absicht kundgetan, zumindest in kürzeren Rundfahrten aufs Gesamtklassement zu fahren.
Es liegt noch (zu viel) Schnee
Insgesamt haben die 161 Fahrer, die am Sonntag in Frauenfeld zur 84. Tour de Suisse starten, an den 8 Renntagen 1030 Kilometer und über 17'500 Höhenmeter zurückzulegen. Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg wird erst ganz zuletzt in Andermatt fallen, wenn am kommenden Samstag das 23,2 km lange Zeitfahren über den Oberalppass und am Sonntag die Königsetappe über 159,5 km mit Oberalp, Lukmanier und Gotthard anstehen.
Der Gotthard wird heuer gleich von beiden Seiten befahren. Weil auf dem Furka- und dem Nufenenpass noch zu viel Schnee liegt, führt bereits die 6. Etappe über die Gotthard-Nordseite ins Tessin.