Die Zeichen hatten sich in den vergangenen Tagen verdichtet, jetzt ist es fix: Die ab 7. Juni geplante Tour de Suisse findet heuer nicht statt. Dies gab der Mediendienst der Schweizer Radrundfahrt am Freitag bekannt.
Der Veranstalter hatte sich bis gut 5 Wochen vor dem Start Zeit gegeben, um eine Entscheidung zu treffen. Für die Absage führte er nun 6 Gründe an:
- Die grosse Ungewissheit lässt die nötige Planung, insbesondere der benötigten Hilfe von Polizei und Armee, kaum zu.
- In allen Ländern gelten derzeit andere Massnahmen, deshalb können sich eventuell nicht alle Fahrer professionell vorbereiten.
- Das Risiko der zusätzlichen Belastung des Schweizer Gesundheitssytems durch mögliche Stürze ist gross und muss vermieden werden.
- Seit Ausbruch des Virus in der Schweiz ist das Akquirieren von Sponsoren und der Verkauf von Hospitality-Leistungen quasi unmöglich.
- Jede weitere Verzögerung einer Absage würde, auch für alle involvierten Sponsoren, Etappenorte und Dienstleister, zu höheren Planungskosten führen.
- Die oberste Priorität der Tour de Suisse ist der sichere Fortbestand der Schweizer Landesrundfahrt.
Die für 2020 geplante Tour soll möglichst identisch im Juni 2021 durchgeführt werden. Die Abklärungen mit allen betroffenen Etappenorten laufen.
Digitale Alternative
Mit der «The Digital Swiss 5» kommt es vom 22. bis 26. April doch noch zu Radrennen auf Schweizer Strassen – in digitaler Form. Radprofis treten dabei auf ausgewählten Etappenabschnitten der Tour de Suisse virtuell gegeneinander an. Sie sind hierzu auf ihren Rennrädern zu Hause durch smarte Rollentrainer miteinander verbunden. SRF überträgt diese Rennen live.
Was macht Frankreich?
Damit dürfte auch für die Tour de France (Starttermin 27. Juni) die Luft noch dünner werden: Mit der TdS wurde der letzte Vorbereitungs-Anlass für die Frankreich-Rundfahrt abgesagt. Seit längerem wird über eine Verschiebung oder Absage der schillerndsten Tour des Jahres diskutiert.