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Mountainbike Ein halbes Jahr Hölle: Downhill-Bikerin Balanche ist zurück

Dauer-Kopfschmerzen, Sprachprobleme: Camille Balanche hat nach ihrem Sturz lange gelitten. Jetzt gibt es gute Nachrichten.

«Zwischendurch habe ich mich schon gefragt: Wirst du jetzt ‹blöde› bleiben?» Heute erzählt Mountainbikerin Camille Balanche gefasst von der monatelangen Reha nach ihrem von einer Windböe ausgelösten schweren Sturz beim Weltcup in Andorra letzten August , bei dem sie ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Aber es ist zu spüren, wie gravierend ihre Situation war.

Der 34-jährigen Neuenburgerin fehlt nach eigener Aussage die Erinnerung an zwei Wochen ihres Lebens, sie musste beim Sprechen immer wieder nach Worten suchen, monatelang litt sie unter Kopfschmerzen. Nun gibt es gute Nachrichten von der Downhill-Weltmeisterin von 2020: «Seit zwei Wochen habe ich keine mehr.»

Ungewisser Formstand

Aufs Bike zurück kehrte Balanche im Januar dieses Jahres. «Nach der langen Pause fehlte mir die Kraft, ein bisschen auch das Selbstvertrauen», gibt die Romande zu. Besonders den Oberkörper konnte sie wegen starker Schmerzen lange nicht trainieren. Mit der Technik bekundete Balanche wenig Probleme: «Velofahren verlernt man nicht.»

Nun hat sie im Rahmen eines Trainingslagers ihr erstes Rennen des Jahres bestritten. «Das kann ich also abhaken», freut sich die Schweizerin. Aber obwohl bei dem lokalen Event auch einige Weltcup-Konkurrentinnen am Start waren, ist sich Balanche über ihren Formstand im Ungewissen. «Die engere Streckenführung und der geringere Speed als im Weltcup erlauben keine Rückschlüsse.» Insgesamt fühlt sie sich aber für den Saisonstart bereit.

Heikle Rückkehr nach Andorra

Bei ihren Zielen für dieses Jahr ist Balanche zurückhaltend. «Ich strebe immer an, mich zu verbessern. Dieses Jahr wird mir das wohl nicht so stark gelingen wie letztes Jahr. Ich hoffe, dass ich gleich schnell bin, mich fokussieren und an meine Grenzen gehen kann.»

Weil Downhill keine olympische Disziplin ist, stellt die WM den Saisonhöhepunkt dar. Sie findet ausgerechnet im andorranischen Vallnord statt – ziemlich genau ein Jahr nach Balanches üblem Sturz auf ebendieser Strecke. Die Schweizerin rechnet damit, dass die Veranstalter den Sprung, der ihr zum Verhängnis wurde, abtragen. «Falls nicht und falls wieder Windböen drohen, werde ich sicher etwas Angst haben», gibt Balanche zu.

SRF zwei, Sportflash, 12.04.2024, 23:00 Uhr ; 

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