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Pogacar in der Lombardei Eine historische Saison majestätisch abgeschlossen

Beim letzten Monument der Saison sorgte Tadej Pogacar für ein würdiges Ende einer einzigartigen Saison.

Lächelnder Radfahrer im weissen Trikot vor grünem Hintergrund.
Legende: Lächelt über den 25. Saisonsieg Tadej Pogacar. Imago Images/LaPresse

Für Tadej Pogacar gibt es langsam, aber sicher keine Adjektive mehr. Nach dem wiederholten Sieg an der Lombardei-Rundfahrt scheinen sogar Vergleiche mit dem Grossen Eddy Merckx vermessen. Mit diesem Triumph schloss Pogacar nämlich die wohl grösste Saison der Radsport-Geschichte majestätisch ab.

Der Slowene griff auf dem Weg nach Como 48,5 km vor dem Ziel an und holte sich solo seinen 25. Sieg im Jahr 2024. Nur ein Fahrer, der italienische Sprinter Alessandro Petacchi im Jahr 2005, hatte im 21. Jahrhundert so viele Rennen in einer Saison gewonnen. Es ist zudem der vierte Sieg in Serie an der Lombardei-Rundfahrt. Dies hatte bis anhin nur der «Campionissimo» Fausto Coppi erreicht.

Einzigartige Dominanz

Die Saison des Slowenen geht als eine in die Geschichtsbücher ein, die quasi nur Superlative hatte. Als Sieger der Tour de France, des Giro d'Italia, der Weltmeisterschaften, der Strade Bianche, der Katalonien-Rundfahrt, des Giro dell'Emilia, des Grossen Preises von Montreal und zweier Monumente gewann der 26-jährige Slowene neun der elf Rennen, bei denen er 2024 an den Start ging. Er fügte zudem 16 Etappensiege hinzu.

Pogacar ist der einzige Fahrer, der im selben Jahr die Tour, den Giro, das WM-Strassenrennen und mindestens ein Monument gewonnen hat. Diese Dominanz sucht ihresgleichen. Sie ist bewundernswert, führt aber auch zu Langeweile und Ermüdung im Peloton, ähnlich wie die Alleingänge eines Max Verstappen in der Formel 1 im letzten Jahr.

Video
Pogacar: «Jeder Sieg ist speziell» (engl.)
Aus Sport-Clip vom 12.10.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 3 Sekunden.

Unbesiegbar und noch viele Jahre vor sich

Schon beim Start am Samstag in Bergamo unter einer schönen Herbstsonne wirkte die Konkurrenz resigniert und fatalistisch. «99% der Teams glauben, dass Pogacar gewinnen wird, wir auch», sagte etwa David Gaudu vom Team Groupama-FDJ und erzählte, wie er am Donnerstag bei der Streckenbesichtigung vom Team UAE und Pogacar auf dem Sormano-Pass überholt worden war. Quasi, um bereits einen Vorgeschmack auf das zu bekommen, was zwei Tage später passieren würde.

In Wirklichkeit wusste jeder, wo, wann und wie der entscheidende Angriff passieren würde. Und doch war niemand in der Lage, das Antizipierte zu verhindern. Es gibt im heutigen Peloton nur wenige Fahrer, die einem Pogacar überhaupt Paroli bieten können. An einem guten Tag wohl aber nicht einmal das. Der 26-Jährige hat bereits Legendenstatus – und in seiner Karriere noch viele Jahre und Erfolge vor sich.

SRF zwei, sportlive, 12.10.20244 Uhr ; 

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