Die ersten 32 Austragungen des Giro bis ins Jahr 1949 waren fest in italienischer Hand. Kein einziger Ausländer vermochte die Dominanz der Binda, Bartali und Coppi zu durchbrechen.
Koblet: Der erste Nicht-Italiener
1950 jedoch schlug die Stunde eines 25-jährigen Schweizers. Der Zürcher Hugo Koblet sicherte sich in Rom als erster Nicht-Italiener den Gesamtsieg am Giro und schrieb damit auch ein erstes Kapitel Radsport-Geschichte.
Koblet übernahm mit einem Tagessieg auf der 8. Etappe nach Vicenza die Gesamtführung, nachdem er bereits das 6. Teilstück nach Locarno gewonnen hatte. Bis nach Rom gab er die «Maglia rosa» in der Folge nicht mehr ab und siegte mit über 5 Minuten Vorsprung auf Gino Bartali. Ferdi Kübler verpasste als Vierter das Podest um 4 Sekunden.
Clerici: Reserve erfolgreich verteidigt
1954 wurde Koblet beim Giro Zweiter, geschlagen von seinem Landsmann Carlo Clerici. Der in Zürich geborene Italiener, der erst ab 1954 für die Schweiz antrat, feierte den grössten Erfolg seiner Karriere.
Den Grundstein dafür legte er mit einer Flucht auf der 6. Etappe nach L'Aquila, als er seinen Rivalen minutenweise Zeit abnehmen konnte. Am Ziel in Mailand lag Clerici über 24 Minuten vor Koblet.
Rominger: Fast ein Start-Ziel-Sieg
41 Jahre nach Clerici schaffte mit Tony Rominger ein dritter Schweizer den Gesamtsieg bei der Italien-Rundfahrt. Nachdem der Zuger in den Vorjahren erfolglos an der Dominanz von Miguel Indurain an der Tour de France gerüttelt hatte, setzte er seine Prioritäten 1995 voll auf den Giro.
Rominger gelang beinahe ein Start-Ziel-Sieg. Nachdem Sprintstar Mario Cipollini die erste Etappe gewonnen hatte, übernahm Rominger auf dem zweiten Teilstück, einem Einzelzeitfahren nach Assisi, bereit das Leadertrikot.
Rominger gewann in der Folge auch die weiteren beiden Zeitfahren sowie die 4. Etappe nach Loreto und lag am Ende in Mailand über 4 Minuten vor dem Russen Jewgeni Berzin. Die Maglia rosa hatte der Schweizer von der 2. bis zur 22. Etappe getragen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 25.05.2017, 15:30 Uhr