Marlen Reusser erlebt ihre beste Saison der Karriere. Nach resultatmässig «kleinen Tauchern» im Vorjahr ist die Silbergewinnerin im olympischen Zeitfahren 2021 in Tokio heuer voll in Fahrt. «Ich bin bislang höchst erfreut. Ich hatte mega-coole Ergebnisse», resümiert sie.
Ihre bislang wertvollsten Errungenschaften 2023 sind:
Nun steht mit der Tour de Suisse der Frauen das nächste Highlight unmittelbar bevor. Nach dem kurzfristigen Ausfall für die letztjährige Austragung infolge einer Erkrankung brennt die 31-Jährige geradezu auf ihren Heimauftritt.
«Ich würde am liebsten das Gesamtklassement gewinnen, selbstverständlich auch das Einzelzeitfahren», sprudelt es nur so aus der Bernerin heraus. Als Mitglied der niederländischen Formation SD Worx ist Reusser breit und erstklassig aufgestellt – mit Demi Vollering kommt eine weitere Topfavoritin aus den eigenen Reihen. «Ich gebe alles für mein ganz grosses Ziel, wenn ich es auch nicht in der eigenen Hand habe. Aber ich habe mir nichts vorzuwerfen und war wirklich kräftig am arbeiten.»
Immer voll das Limit ausreizen
Während 3 Wochen rackerte sich die 2-fache Europameisterin in der Prüfung gegen die Uhr in einem Höhentrainingslager in den französischen Alpen ab. Dabei bewegte sie sich stets auf einer Gratwanderung beziehungsweise am Limit. Denn eine solche intensive Methode berge Risiken für den Körper. «Es handelt sich um eine zusätzliche Belastung. Die Kunst dabei ist, das Limit genau zu treffen. Denn es kann schnell kippen», so Reusser.
Grundsätzlich aber reagiere sie sehr gut auf den Effekt von Höhentrainingslager, mittels dem die roten Blutkörperchen vermehrt und Anpassungen in den Muskeln erzielt werden sollen.
Überhaupt ist die Frage nach der richtigen Dosis bei der Belastung eine, die Reusser permanent umtreibt. «Vor allem ist es eine Krux. Aber es ist auch sehr spannend zu erfahren, welche Signale der Körper aussendet.»