Die Schweiz hatte mit Motorsport eigentlich nicht viel am Hut, doch ein Mann brachte die Rennstrecken dieser Welt unserem kleinen Land auf einen Schlag näher. Peter Sauber gründete den Rennstall in Hinwil, der bis heute in der Formel 1 fährt und im Zürcher Oberland seine Boliden konstruiert. Nun feiert Sauber am Freitag seinen 80. Geburtstag.
«Ich bin schon stolz darauf, dass diese Firma, die ich 1970 in Hinwil gegründet habe, heute noch besteht und immer gewachsen ist», sagt Peter Sauber gegenüber SRF.
Seit 2016 ist der Zürcher zwar nicht mehr im Alfa-Romeo-Team (wie es heute heisst) tätig, damals gab der Gründer all seine Anteile ab. Doch an der Rennstrecke ist er trotzdem noch hie und da anzutreffen, Motorsport bleibt seine Leidenschaft. «Emotional bin ich noch sehr stark mit der Formel 1 verbunden. Ich besuche zwei bis drei Rennen pro Jahr und verfolge sie sonst intensiv vor dem Fernseher», erzählt der 80-Jährige.
«Le Mans war ein grosser Erfolg»
Sauber war einst selbst Rennfahrer, doch er verschob seinen Fokus rasch aufs Konstruieren der Boliden – und das mit Erfolg. Mit seinen Sauber-C-Modellen (das C steht für Christiane, den Namen seiner Frau) feierte er grosse Erfolge, etwa 1989 einen Doppelsieg beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1989 sowie 1990 wurde sein Team Sportwagen-Weltmeister.
1993 stieg Sauber dann in die «Königsklasse» des Motorsports auf und seitdem ist damit ein Stück Schweiz in der Formel-1-WM dabei. Bereits 1995 gab es dank Heinz-Harald Frentzen in Monza den ersten Podestplatz zu feiern, 2001 schloss man die Konstrukteurs-WM als 4. ab. Für den Gründer sind der Le-Mans-Sieg sowie das Jahr 2001 «die grössten Erfolge». Das Schweizer Team fiel auch immer wieder damit auf, dass Weltklasse-Fahrer die ersten Schritte bei ihm machten: Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Sergio Perez oder auch Charles Leclerc fuhren einst für Sauber.
Seit mehreren Jahren ist «sein» Team Alfa Romeo in der WM im hinteren Mittelfeld zu finden, derzeit liegt der Rennstall auf dem 8. Rang der Konstrukteurswertung. Erst am vergangenen Sonntag in Katar konnten jedoch erstmals in dieser Saison beide Alfa-Fahrer in die Punkte-Ränge fahren.
Diese Woche steht kein Formel-1-Rennen auf dem Programm, es gibt also ein ruhigeres Geburtstags-Wochenende für den Sauber-Gründer. Er habe das ein oder andere geplant und feiere seinen «Runden» im privaten Rahmen, erzählte er.