Dass die Schweiz die Ski-WM 2023 in Frankreich auf Rang 1 im Medaillenspiegel abschloss, ist wenig überraschend. Schliesslich führen die Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski im Weltcup auch die Nationen-Wertung mit riesigem Vorsprung an. Nicht weniger als 43 Podestplätze heimste man ein.
Von den Schweizer WM-Medaillengewinnern stechen Marco Odermatt (zweimal Gold), Wendy Holdener (zweimal Silber) und die überraschende Abfahrts-Weltmeisterin Jasmine Flury heraus. Die Bilanz von dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze kann sich sehen lassen. Eine bessere Ausbeute gab es letztmals vor 34 Jahren bei der WM in Vail (3/5/3).
Die Medaillenausbeute hätte auch zweistellig sein können
Und doch – und das sagt viel über das Potenzial im Schweizer Team aus – wäre noch einiges mehr möglich gewesen. Lara Gut-Behrami schrammte etwa mehrfach knapp an der Medaille vorbei. Und die beiden Slaloms zum WM-Abschluss verliefen enttäuschend. Holdener schied am Samstag – auf Goldkurs liegend – aus. Am Sonntag enttäuschten die Männer mit den drei potenziellen Siegfahrern Daniel Yule, Loïc Meillard und Ramon Zenhäusern.
«Es ist nicht alles maximal gut gelaufen. Mit dem Maximum wären doppelt so viele Medaillen möglich gewesen», fasst SRF-Ski-Kommentator Stefan Hofmänner zusammen.
Nimmt man die Anzahl gewonnener Medaillen als Massstab, war eine Nationen denn auch erfolgreicher als die Schweiz: Norwegen fuhr nämlich 9 Podestplätze heraus (2xGold). Österreich erreichte wie die Schweiz 7 Klassierungen in den Top 3. Nur fehlte beim Team Austria eine Goldmedaille.
Sieben verschiedene Hymnen waren zu hören
Nach den 2. Rängen 2017 und 2021 und dem 1. Platz 2019 schloss die Schweiz zum 4. Mal in Folge eine Ski-WM auf einer der ersten beiden Positionen im Medaillenspiegel ab. Das ist umso schöner, wenn man bedenkt, dass Titelkämpfe mit jeweils nur einer Silbermedaille noch nicht allzu lange zurückliegen (2011 und 2013).
Und schliesslich gilt es auch zu berücksichtigen, dass die Konkurrenz nicht schläft. Kanada schnappte sich gleich zwei Goldmedaillen. Und AJ Ginnis sorgte mit Slalom-Silber für Griechenland gar für einen Coup von historischer Dimension. Nicht weniger als 7 Nationen teilten sich die 13 WM-Goldmedaillen auf.