Das Podest
- 1. Zrinka Ljutic (CRO) 1:43,33
- 2. Lena Dürr (GER) +1,75
- 3. Katharina Liensberger (AUT) +1,85
Wird sie dereinst den Slalom dominieren wie Mikaela Shiffrin? Die 20-jährige Kroatin Zrinka Ljutic hat in Semmering mit einer überragenden Leistung ihren ersten Weltcupsieg eingefahren. Zweimal Laufbestzeit, 1,75 Sekunden Vorsprung und mehr auf die Konkurrenz, ein Finallauf, in dem sie eine heikle Situation in Beschleunigung umwandeln konnte – schlicht beeindruckend.
«Ein Traum ist wahr geworden», freute sich Ljutic. Das Rennen mit Bestzeit im 2. Lauf zu gewinnen, wie sie dies bei Marcel Hirscher oder Shiffrin gesehen habe, sei «unglaublich».
Kreis schliesst sich
Fünf Podestplätze seit Januar 2023 hatten zuvor Ljutics Palmarès geziert. Ihr Weltcup-Debüt hatte sie vor exakt vier Jahren ausgerechnet in Semmering gegeben.
Lena Dürr und Katharina Liensberger, die zur Freude des Publikums im 2. Durchgang von Platz 7 aufs Podest vorstiess, blieb nur das Staunen. Dürr war im 1. Lauf, der von Ljutics Vater und Trainer Amir ausgesteckt worden war, die Einzige gewesen, die einigermassen mit der Kroatin mithalten konnte.
Die Schweizerinnen in den Punkten
- 4. Camille Rast +2,16
- 6. Wendy Holdener +2,41
- 7. Mélanie Meillard +2,82
- 12. Eliane Christen +3,54
- 26. Janine Mächler +5,08
Camille Rast verpasste ihren 4. Podestplatz der Saison um 31 Hundertstel. Der Romande gelang kein wirklicher Exploit. Im 1. Lauf konnte sie zu wenig von ihrer günstigen Startnummer 3 profitieren, im 2. Durchgang fuhr sie nur die 18. Laufzeit.
Entsprechend war die 25-Jährige, die sich mit Semmering nie besonders anfreunden konnte, nicht ganz zufrieden. Aber immerhin: «Es waren gute Passagen drin.» Dazu kommt, dass sie sich die Führung im Gesamtweltcup zurückeroberte, die sie am Vortag an Federica Brignone (ITA) verloren hatte.
Holdener weiter angeschlagen
Die weiterhin an den Folgen einer Erkrankung leidende Wendy Holdener hielt mit der erweiterten Weltspitze mit. Im 2. Lauf waren ihre Wege um einige Tore aber zu weit, und sie büsste noch zwei Plätze ein. «Es war schwierig für mich und meinen Körper. Ich war am Limit», meinte die sichtlich auch emotional angeschlagene Schwyzerin.
Mélanie Meillard ist ihrerseits eine Garantin für Regelmässigkeit. Die Walliserin fuhr auch im 4. Slalom der Saison in die Top 10. Mit einem fast fehlerlosen 2. Umgang verbesserte sie sich noch um drei Plätze auf den 7. Schlussrang.
Premieren für Christen und Mächler
Gleich mehrere Schweizerinnen aus der 2. Garde machten auf sich aufmerksam. Insbesondere die 25-jährige Eliane Christen konnte in ihrem erst 3. Weltcup-Rennen vollends überzeugen. Mit Startnummer 47 raste sie im 1. Lauf auf Platz 19 und verbesserte sich im Finale mit einer mutigen Fahrt sogar noch um 7 Plätze.
Die ersten Weltcup-Punkte gab es im 7. Anlauf auch für die 20-jährige Janine Mächler (Rang 26 mit Startnummer 48). Sie hatte ihr Weltcup-Debüt im Januar 2023 gegeben. Aline Danioth qualifizierte sich erstmals seit ihrem Comeback im November wieder für einen 2. Lauf, fädelte dort aber ein.
So geht es weiter
Im slowenischen Kranjska Gora geht es am 4./5. Januar mit einem Riesenslalom und einem Slalom weiter. Die Speedfahrerinnen sind am Wochenende darauf in St. Anton am Zug (Abfahrt/Super-G).