Das Podest
- 1. Sofia Goggia (ITA) 1:03,90
- 2. Lara Gut-Behrami (SUI) +0,48 s
- 3. Ariane Rädler (AUT) +0,55 s
Sofia Goggia ist beim zweiten Auftritt nach ihrer Verletzung so aufgetreten, als wäre sie nie weg gewesen. Nach Rang 2 am Vortag in der Abfahrt distanzierte die Italienerin die Konkurrenz um satte 48 Hundertstelsekunden und mehr. «Vielleicht hatte ich so viele Verletzungen, dass ich mich Comebacks gewohnt bin», so die 32-Jährige. «Ich wollte ein Foto mit dem Golden Eagle (dem Adler bei der Siegerehrung, die Red.) – aber als Siegerin.» Dies setzte sie in die Tat um und feierte den 25. Weltcup-Sieg.
Goggia am nächsten kam Lara Gut-Behrami. Die Tessinerin zeigte auf der «Birds of Prey» einen unerschrockenen Auftritt und feierte nach Rang 3 zum Speed-Auftakt als Zweite ihren 2. Podestplatz des Winters. Die Konstanz der 33-Jährigen im Super-G ist beeindruckend: Im letzten Winter war sie in 9 Rennen in dieser Disziplin 6 Mal aufs Podest gefahren. Es war für sie der 92. (!) Podestplatz im Weltcup. «Von der Mitte weg war es sicher gut», so Gut-Behrami, die zu Beginn schleppend ins Rennen kam. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende.» Von Rang 3 grüsste eher überraschend Ariane Rädler, die Vortages-Siegerin Cornelia Hütter vom Podest stiess.
Die weiteren Schweizerinnen
- 9. Michelle Gisin +1,14 s
- 19. Corinne Suter +1,63
- 22. Joana Hählen +1,95
- 25. Jasmina Suter +2,17
- Nicht in den Punkten: Delia Durrer (+34./3,04), Stephanie Jenal (+39./3,39) und Priska Ming-Nufer (+41./3,79)
Michelle Gisin zeigte wie in der Abfahrt am Samstag einen guten Auftritt und fuhr mit einer guten Sekunde Rückstand auf Goggia in die Top 10. Doch die Engelbergerin stellte im Interview danach erstmals laut in Frage, ob für sie der Start in allen Disziplinen noch ein gangbarer Weg ist. «Ich habe das jahrelang zelebriert und mich darüber definiert, dass ich Allrounderin bin - aber es hängt an», so Gisin.
Dahinter folgten die weiteren Schweizerinnen mit einigem Rückstand. Corinne Suter steigerte sich in ihrem zweiten Rennen nach dem Comeback und fuhr in die Top 20. «Die Richtung stimmt», resümierte die Schwyzerin. Doch sie brauche noch mehr Kilometer und Trainingstage. «Aufholen kann man nichts, ich muss dran bleiben.» Dicht dahinter klassierte sich mit Joana Hählen die zweite Schweizer Rückkehrerin.
Die Schrecksekunde
Mit Nummer 43 gestartet, stürzte Nadia Delago nach dem Golden-Eagle-Sprung fürchterlich. Die Italienerin blieb eine Weile liegen, konnte dann aber unter dem Applaus des Publikums auf eigenen Beinen ins Ziel fahren.
So geht es weiter
Vor Weihnachten stehen für die Speed-Spezialistinnen noch zwei Super-G an: Die Schweizerinnen haben in St. Moritz ein Heimspiel. Am 28./29. Dezember kommen in Semmering die Technikerinnen mit einem Riesenslalom und einem Slalom zum Zug.