Beat Feuz ist zum 4. Mal in Serie der beste und vor allem konstanteste Abfahrer im Weltcup. Die Absage des letzten Saisonrennens in dieser Sparte in Lenzerheide macht den Emmentaler zum definitiven Sieger dieser Wertung – notabene in der Königsdisziplin.
Auch wenn ein Start in den Bündner Bergen möglich gewesen wäre, hätte die kleine Kristallkugel dem Routinier kaum noch streitig gemacht werden können. Er wies mit dem Total von 486 Zählern aus 7 Rennen vor dem Showdown ein sattes Polster von 68 Punkten auf. Matthias Mayer (AUT/418 Punkte) und Dominik Paris (ITA/338) bleiben somit erneut nur die Brosamen.
Mässiger Saisonstart
Feuz legte in diesem Winter einen veritablen Steigerungslauf hin – und gewann dazu vor wenigen Wochen an der WM in Cortina d'Ampezzo Abfahrts-Bronze, seine 5. Medaille bei Grossanlässen (darunter der WM-Titel 2017 zu Hause in St. Moritz).
Dabei hatte die Saison nicht unbedingt nach Wunsch begonnen. Nach den ersten drei Rennen stand erst ein Podestplatz (3. in Gröden) zu Buche – ungewöhnlich für den erfolgsverwöhnten Feuz. Der 10. Rang von Bormio war gar die erste zweistellige Klassierung in der Abfahrt seit März 2017 gewesen.
Kitzbühel bringt für einmal Glück
Doch die Korrektur kam im neuen Kalenderjahr: Die beiden Premierensiege in Kitzbühel waren der grosse Befreiungsschlag, der 34-Jährige übernahm das rote Trikot des Disziplinenleaders.
Dass namhafte Konkurrenten teilweise ausgebremst wurden, war sicher auch kein Nachteil für den Schweizer. Paris brauchte nach seiner langwierigen Verletzung noch etwas Anlaufzeit. Und Aleksander Aamodt Kilde schied Anfang Jahr mit einem Kreuzbandriss aus.
Feuz wie Klammer in den 70er Jahren
An die Bestleistung in seiner Karriere kam Feuz nicht heran. In der Saison 2017/18, dem Beginn seiner Serie, hatte er am Ende 682 Punkte auf dem Konto. Allerdings wurden damals auch 10 Abfahrten ausgetragen.
Mit dem 4. Disziplinen-Sieg in Serie schaffte Feuz den Aufstieg in den «Abfahrer-Olymp»: Dieses Kunststück war vor dem Schweizer nämlich nur Franz Klammer gelungen. Der Österreicher hatte den Abfahrts-Weltcup zwischen 1974/75 und 1977/78 dominiert und die Kristallkugel 1982/83 ein 5. Mal gewonnen. Ausser Feuz und Klammer sicherte sich auch Didier Cuche den Abfahrtsweltcup 4 Mal, aber nicht in Serie.