Der grosse Abwesende
Marco Odermatt, der diese Saison 4 der ersten 5 Riesenslaloms für sich entschieden hatte, verzichtete in Schladming auf einen Start. Der Nidwaldner hatte sich am vergangenen Wochenende in der 1. Kitzbühel-Abfahrt leicht am linken Knie verletzt und wollte trotz absolviertem Training am Mittwochmorgen kein Risiko eingehen.
Das Podest
- 1. Loïc Meillard (SUI) 2:18,77 Minuten
- 2. Gino Caviezel (SUI) +0,59 Sekunden
- 3. Marco Schwarz (AUT) +0,81
Dennoch liess es sich Odermatt nicht nehmen, seinen Team-Kameraden bei der Arbeit im Premieren-Nacht-Riesenslalom in Schladming zuzuschauen. Und diese machten die Absenz des 25-Jährigen prompt vergessen – und wie! Loïc Meillard schnappte sich den Sieg vor Gino Caviezel. Schon bei Halbzeit hatte das Schweizer Duo mit grossem Vorsprung vorne gelegen.
In der Entscheidung behielten auf der pickelharten und eisigen Planai beide kühlen Kopf und bescherten Swiss-Ski den ersten Doppelsieg im Riesenslalom seit Kranjska Gora 2021 . Lokalmatador Marco Schwarz komplettierte das Podest – er stand erstmals auf einem «Riesen»-Weltcup-Treppchen. Nach dem 1. Lauf war er an 14. Position klassiert gewesen.
Meillards Erlösung
Für Meillard ist es der erste «echte» Weltcup-Triumph – im Februar 2020 hatte er im Parallel-Riesenslalom in Chamonix (FRA) gejubelt. Nun, mit 26 Jahren, ist der Knoten endgültig geplatzt. Und das überrascht kaum, stand er doch in diesem Monat schon 2 Mal auf dem Treppchen (Dritter im Riesenslalom von Adelboden, Zweiter im Slalom von Wengen).
Für Caviezel ist der 2. Platz das beste Weltcup-Ergebnis der Karriere. Zuvor stand er zweimal als Dritter auf dem Podest: im Oktober 2020 in Sölden (Riesenslalom), im März 2022 in Courchevel/Méribel (Super-G).
Die weiteren Schweizer
- 15. Thomas Tumler +2,78 Sekunden
- 22. Livio Simonet +3,43
- 26. Semyel Bissig +3,82
- Nicht für den 2. Lauf qualifiziert: Justin Murisier, Daniele Sette, Fadri Janutin
Thomas Tumler präsentierte sich in der Entscheidung deutlich verbessert. Im 1. Lauf noch auf dem 25. Rang, preschte er im 2. Durchgang gleich 10 Plätze nach vorne. Mit dem Resultat erfüllt Tumler als 4. Swiss-Ski-Athlet die internen Selektionskriterien für die WM. Über Weltcup-Punkte konnten sich auch Livio Simonet und Semyel Bissig freuen.
Zingerle mit viel Risiko
Der Italiener Hannes Zingerle war im 2. Lauf angriffslustig unterwegs. Beim letzten Tor vor der Ziellinie geriet er aus dem Gleichgewicht und donnerte in den Werbebogen. Seine Marke zählte nicht nur, sie blieb auch lange das Mass der Dinge. Am Ende machte der 27-Jährige 12 Positionen gut.
So geht's weiter
Im Riesenslalom können sich die Athleten an der WM in Courchevel/Méribel wieder beweisen. Im Weltcup steigt das nächste Rennen in dieser Disziplin am 25. Februar in Palisades Tahoe (USA).