Marco Odermatt fielen nach einem besonderen Rennen in Val d'Isère gleich mehrere Steine vom Herzen. Die Riesenslalom-Ausfälle beim Weltcup-Finale der letzten Saison in Saalbach, in Sölden und am vergangenen Sonntag in Beaver Creek waren auch am Nidwaldner nicht spurlos vorbei gezogen.
Mit Weltcup-Sieg Nummer 39, womit Odermatt noch einen Erfolg hinter dem Schweizer Rekordhalter Pirmin Zurbriggen liegt, dürfte der Weltmeister da und dort aufgekommene Zweifel ein für allemal aus der Welt geschafft haben.
Überraschende Herausforderer
Es brauchte allerdings einen Kraftakt. «Hätte ich noch ein paar Zehntel mehr verloren, wäre ich gleich weit hinten gelandet», stellte Odermatt im SRF-Interview mit Blick auf die knappen Abstände fest. In der Tat klassierten sich die ersten 13 Fahrer innerhalb knapp einer Sekunde.
Die Fahrt von Luca Aerni, der den 2. Lauf eröffnete und bis auf Rang 4 vorpreschte, sah sich Odermatt am Start an – und dachte nicht, dass er sich noch mit seinem Landsmann oder dem ebenfalls überraschenden Patrick Feurstein um einen Podestplatz duellieren müsste. «Sie blieben und blieben aber vorne. Da wusste ich, dass das Rennen nun doch gegen sie stattfindet.»
Tumlers Bestätigung bleibt aus
Wie es auch hätte ausgehen können, zeigte das Beispiel von Thomas Tumler, der im Schneetreiben auf der brüchigen «Face de Bellevarde» im zweiten Durchgang überhaupt kein Mittel mehr fand. «Es hatte ziemliche Spuren und die Bodensicht war gleich null. Zusätzlich war die Abstimmung des Materials viel zu aggressiv», meinte der Bündner, der vor einer Woche in Beaver Creek noch der gesamten Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen hatte.
Mit dem vierten Erfolg in Val d'Isère innert vier Jahren schloss Odermatt nebenbei zu Landsmann Michael von Grünigen auf, der seine vier Siege (1994, 1997, 2000, 2002) allerdings über einen deutlich längeren Zeitraum verteilte.