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ÖSV stimmt Nationenwechsel zu Hirscher steht vor Comeback – für die Niederlande

Mann hält Skischuh in einem Fitnessstudio
Legende: Will es nochmals wissen Marcel Hirscher. imago images/Eibner Europa
  • Marcel Hischer plant sensationell ein Comeback im Skizirkus.
  • Der 35-jährige Österreicher will in Zukunft aber für die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter, starten.
  • Der Österreichische Skiverband stimmt einem Nationenwechsel zu.

Der alpine Ski-Weltcup steht vor einem weiteren spektakulären Comeback. Nach Lucas Braathen (für Brasilien) erwägt auch Marcel Hirscher eine Rückkehr – allerdings nicht für Österreich, sondern für die Niederlande, der Heimat seiner Mutter Sylvia. Hirscher hatte 2019 seinen Rücktritt erklärt.

Der Österreichische Skiverband gab in einer Medienmitteilung bekannt, Hirschers Wunsch auf einen Nationenwechsel entsprochen zu haben, auch wenn man den 8-fachen Gesamtweltcup-Sieger gerne weiterhin in den eigenen Reihen gesehen hätte.

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Bestätigung der FIS steht noch aus

«In den letzten Tagen haben Gespräche mit verschiedenen Beteiligten stattgefunden, in welchen wir informiert wurden, dass sich Marcel Hirscher einen Wiedereinstieg in den internationalen Skizirkus vorstellen kann», erklärte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer in einer digitalen Medienrunde.

Der ÖSV habe sich sehr bemüht, Hirscher im Falle einer Rückkehr «bestmögliche und auch individuelle Rahmenbedingungen zu bieten und konnte ihm diese auch in einem persönlichen Austausch näherbringen».

Ich hätte gerne die Möglichkeit, ab und zu Rennen zu fahren. Einfach deshalb, weil es mir Spass macht.
Autor: Marcel Hirscher

Natürlich würden sie seinen Entscheid, einen Nationenwechsel zur Niederländischen Skivereinigung zu beantragen, sehr bedauern. Aber als Wertschätzung für seine bisherigen Leistungen für den Skisport habe man seinem Wunsch nach einem Verbandswechsel einstimmig entsprochen. Die FIS muss den Nationenwechsel noch bestätigen.

Nationenwechsel auch wegen Marke?

Später bezog auch Hirscher selber Stellung zu seinen Plänen. «Ich hätte gerne die Möglichkeit, ab und zu Rennen zu fahren. Einfach deshalb, weil es mir Spass macht», so der 35-Jährige. Gemäss Scherer möchte «Hirscher sporadisch wieder ins Renngeschehen eingreifen».

Hirscher legte auch die Gründe für seine angedachte Rochade vor: «Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten. Deshalb will ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln aufgestellt oder Startplätze freigehalten werden. Mein neues Projekt ist in Holland einfacher umzusetzen.»

In den Medien wurde zudem spekuliert, dass die Ski-Marke ein zusätzlicher Grund für den Nationenwechsel sei. Nach seinem Rücktritt gründete Hirscher 2021 seine eigene Ski-Marke. Diese gehört aber nicht zum Ski-Pool des ÖSV, weshalb der Technik-Spezialist nicht mit seinem eigenen Ski für Österreich starten dürfte.

Erste Rennen wohl in Neuseeland

Laut Medienberichten plant Hirscher im Sommer in Neuseeland FIS-Ranglistenpunkte zu sammeln, um anschliessend auch im Weltcup angreifen zu können. Hintergrund für sein Comeback dürfte auch die Tatsache sein, dass die WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm im Salzburgerland – Hirschers Heimat – stattfinden wird.

11 WM-Medaillen hat Hirscher bereits gewonnen, davon 7 goldene. 2018 wurde er in Südkorea Olympiasieger im Riesenslalom und in der Kombination. Bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2019 sammelte er 67 Weltcupsiege. Seither war Hirscher immer wieder auf der Piste anzutreffen.

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Archiv: Rückblick auf Hirschers beispiellose Karriere
Aus Sport-Clip vom 04.09.2019.
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Radio SRF 3, Moderations-Talk, 24.04.2024, 09:50 Uhr ; 

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