Alles andere als sein dritter Sieg beim Season Opening im Ötztal wäre eine Überraschung in Anbetracht der Dominanz, die Marco Odermatt im Riesenslalom – nicht erst, aber vor allem – in der letzten Saison an den Tag legte.
Neun von zehn Rennen gewann der Nidwaldner, lediglich beim Saisonfinale schied er – in Führung liegend – aus und verpasste so die perfekte Saison in der Basisdisziplin. «Klar hat mich das geärgert und war ich am Anfang enttäuscht. Nach ein paar Tagen hatte ich das aber abgehakt», blickt der seit kurzem 27-Jährige zurück.
Steigerungslauf vor Saisonstart
Odermatt hat eine solide, vor allem gegen Ende befriedigende Vorbereitung in den Beinen. «Es ging etwas länger, bis ich in die Gänge gekommen bin», gesteht er – vor allem zurückzuführen auf schwierige Bedingungen in Südamerika. «Auf der Diavolezza konnte ich dann super trainieren. Ich habe diese Zeit gebraucht – erst in den letzten 4 bis 5 Skitagen hat es wieder perfekt zusammengepasst.»
Ich habe aus meiner Sicht das Optimum aus Marco herausgeholt. Ich wüsste nicht, wie ich ihn noch besser machen soll.
Die körperliche Verfassung scheint beim dreifachen Gesamtweltcup-Sieger zu stimmen, der Oberkörper wirkt noch etwas breiter und muskulöser als vor der vergangenen Saison. «Ich habe vielleicht ein, zwei Kilos mehr drauf», sagt Odermatt mit einem Schmunzeln.
Verantwortlich für die Leistungsfähigkeit des Modellathleten ist Alejo Hervas. Der langjährige Konditionstrainer und Vertraute von Lara Gut-Behrami wechselte im Frühling ins Lager von Odermatt und ersetzte Kurt Kothbauer. «Ich habe aus meiner Sicht das Optimum aus Marco herausgeholt. Ich wüsste nicht, wie ich ihn noch besser machen soll», begründete der Österreicher den Schritt.
Tatsächlich scheint der Spanier Hervas Ansätze gefunden zu haben, die fruchten. Bei den Kraft- und Ausdauertests vor der Saison verbesserte Odermatt seine Bestmarke vom Vorjahr um rund drei Prozent.
Weltcup-Sieg Nummer 38?
Am Sonntag will Odermatt seinen persönlichen Sölden-Hattrick komplettieren. 2021 und 2022 siegte er auf dem Rettenbachgletscher, im letzten Jahr musste das Rennen wegen starken Windböen während dem 1. Lauf abgebrochen werden. Heuer dürfte das Wetter mitspielen. Wenig steht Odermatts 38. Weltcup-Sieg noch im Weg.