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Stimmen zum Dreifach-Triumph Wenn's läuft, dann läuft's – aber so richtig

Ein Schweizer Speed-Trio fährt aktuell in einer eigenen Liga. Das hat es in Crans-Montana untermauert.

Egal wo, egal wie: Gegen Franjo von Allmen, Marco Odermatt und Alexis Monney ist in der Abfahrt aktuell kein Kraut gewachsen. Die drei Führenden der Disziplinenwertung haben sich von der Konkurrenz abgesetzt und gegenseitig auf ein anderes Level gehievt. Das sieht auch SRF-Experte Marc Berthod so: «Die drei sind in einer eigenen Liga gefahren. Jeder auf seine Art, aber jeder richtig schnell.»

12 von 18 möglichen Podestplätzen

Es ist keineswegs ein neues Phänomen in der laufenden Saison, dass die Schweizer in der Abfahrt eine Klasse für sich sind. In Crans-Montana holte Swiss-Ski die Abfahrtspodestplätze Nummern 10 bis 12 – notabene im 6. Rennen.

4 der bisherigen 6 Abfahrten endeten mit einem Schweizer Doppelsieg, die jüngste gar mit einem Dreifachsieg. Einzig in Kitzbühel wurde die Schweizer Phalanx durchbrochen, als der Kanadier James Crawford auf der Streif Monney um mickrige 0,08 Sekunden bezwingen konnte.

Von sich selber überrascht

Dass es in Crans-Montana aus Schweizer Sicht derart gut ausgehen würde, hätten selbst die Hauptprotagonisten nicht für möglich gehalten. Viel war im Vorfeld über die (zu) wenig selektive Piste Nationale im Wallis gesprochen worden, gross waren entsprechend die Fragezeichen, wie sich die Abstände im Rennen entwickeln würden. Am Ende war es in Crans-Montana aber wie mit einer Ausnahme immer: Die Schnellsten waren die Schweizer.

Ein überglücklicher Von Allmen konnte sich im Ziel nicht ganz erklären, wie schnell seine Fahrt war: «Ich habe die aerodynamische Position das eine oder andere Mal verlassen, was viel Zeit kostete. Dass es gerade auf dieser Strecke am Ende trotzdem reichte, ist für mich erstaunlich.»

Dass es ausgerechnet beim Heimrennen mit der Siegpremiere im Weltcup klappte, freut den Berner natürlich riesig: «Ich versuche, die ganze Stimmung hier aufzusaugen. Denn als Athlet weiss man nie, wie lange dieses Hoch anhält», so Von Allmen.

Maximum herausgeholt

Für Odermatt reichte es knapp nicht zum 8. Weltcup-Saisonsieg, dennoch zeigte sich der Nidwaldner äusserst zufrieden mit seiner Leistung: «Ich weiss, dass ich auf einer solchen Piste voll ans Limit und noch etwas länger in der Hocke bleiben muss als andere. Das habe ich geschafft.»

Dabei war der 27-Jährige auch schon mit einem besseren Gefühl in ein Rennen gestiegen. «Wir haben am Freitagabend vom Material her nochmals alles umgestellt. Ich war heute Morgen nicht 100 Prozent überzeugt, doch es hat offensichtlich gut funktioniert», gab Odermatt zu Protokoll.

Ähnlich klang es beim drittplatzierten Monney, der wie Von Allmen und Odermatt technisch anspruchsvollere Strecken bevorzugt. «Anfang Woche dachte ich nicht, dass es hier so gut laufen würde für mich», so der WM-Dritte von Saalbach. Er habe einfach Spass haben und gut Skifahren wollen, so Monney weiter.

Weltcup Männer

SRF zwei, Sportlive, 22.02.2025, 09:40 Uhr ; 

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