05:00 min, aus A point vom 06.04.2015.
Bild: colourbox.com
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Eine feine Schokolade, der leckere Braten, die köstliche Torte – oder ein schönes Glas Rotwein: Was wen besonders glücklich macht, ist individuell verschieden. Welche der drei folgenden Erklärungsansätze dabei eine besonders wichtige Rolle spielt, ist nicht klar – wahrscheinlich ist es wie so oft eine Mischung aus allem.
Biologen sagen: Serotonin, unser Glückshormon, macht glücklich. Serotonin essen und glücklich sein wäre also die einfachste Lösung. Nur: «Das mit der Nahrung aufgenommene Serotonin gelangt gar nicht zum Ort, wo die Glücksgefühle ausgelöst werden», sagt Ernährungsberaterin Helena Kistler. «Dafür braucht es eine kompliziertere Kombination von Eiweissbaustoffen und Kohlenhydraten.» Besser steht es ums Tryptophan, das beispielsweise in Milch(produkten), Fleisch(erzeugnissen), Nüssen oder Sojabohnen steckt: Der Eiweissbaustein ist eine Vorstufe des Serotonin, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Am besten gelingt dies zusammen mit Kohlenhydraten. Derlei vielgenutzte Kombinationen sind Parmesan mit Nudeln oder Milch mit Honig.
Ernährungspsychologen sagen: Die Esssituation und die Erinnerungen, die wir an Nahrungsmittel knüpfen, machen glücklich. «Gut möglich, dass die psychologische Komponente des Essens die biologische überlagert», sagt Helena Kistler. Das zeigt sich nicht nur an positiven, sondern auch an negativen Erinnerungen, wie «eine bestimmte Schokolade, die uns immer daran erinnert, wie es uns einmal schlecht geworden ist – obwohl diese Schokolade biologisch gesehen ja glücklich machen sollte.» Wir nehmen Essen mit so vielen verschiedenen Sinnen wahr, dass die damit verknüpften Erfahrungen mitunter stärker wiegen als die biologischen Abläufe. Warum wir Ungesundes oft besonders genüsslich essen, könnte also an tiefen, unbewussten Erinnerungen an die ebenfalls süsse Muttermilch und dem damit verbundenen wohligen Gefühl liegen.
Historiker sagen: Kalorien- und fetthaltige Nahrungsmittel machen glücklich, weil wir sie zum Überleben brauchten. «Was wir früher zu Zeiten von Hunger und Mangelernährung brauchten, macht uns auch heute kurzfristig gesehen zufrieden», sagt Helena Kistler. «Längerfristig führt dies aber eher zu Süchten und Übergewicht».
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