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Aufnahme des Kommunikationstrainers.
Legende: Kommunikationstrainer Patrick Rohr schult seit vielen Jahren Menschen in Kommunikationstrainings – darunter sind natürlich häufig auch Schüchterne. Claudia Link

Schüchternheit «Wer sich weniger ernst nimmt, hat es leichter»

Patrick Rohr bietet seit zehn Jahren Kommunikationstrainings an. Öfter sind dann auch Schüchterne dabei, denen er hilft, über ihren Schatten zu springen.

Patrick Rohr hat schon viel mit Schüchternen zusammengearbeitet. Hier eine Auswahl der häufigsten Probleme, mit denen Schüchterne kämpfen – und was ihnen Patrick Rohr rät.

«Wie schafft man es, eine fremde Person anzusprechen?»

Sich auf keinen Fall mit Gedanken wie: «Was wird diese Person wohl von mir denken?» blockieren. Mutig drauf los! Überlegen Sie sich, was Sie von dieser Person wollen und gehen Sie mit einem Lächeln auf sie zu. Was kann schon Schlimmes passieren? Sie können unfreundlich abgewiesen werden. Na und? Dann hat die Person es eben nicht verdient, mit Ihnen in Kontakt zu treten.

«Ich liebe meinen Beruf, aber wenn ich vor meinen Mitarbeitern einen Vortrag halten muss, dann bringe ich kein Wort heraus. Wie kann ich das ändern?»

Video
Schüchternheit - Wege aus der Rückzugsfalle
Aus Puls vom 01.02.2016.
abspielen. Laufzeit 20 Minuten 7 Sekunden.

Durch eine gute Vorbereitung, eine klare Botschaft, eine einfache Struktur und Training! Überlegen Sie sich als Erstes: Was ist meine Botschaft, was will ich sagen? Entscheiden Sie anschliessend, wie Sie einsteigen wollen – und skizzieren Sie dann den direkten, einfachen Weg zum Ziel. Sie müssen auf keinen Fall alles sagen, was Sie wissen. Weniger ist viel mehr! Überlegen Sie besser, wie Ihr Vortrag spannend bleibt und wo Sie Ihr Publikum auch mal zum Lachen bringen können. Tun Sie das auch über sich – wer sich weniger ernst nimmt, hat es leichter im Leben.

«In meinem Freundeskreis bin ich sehr gesprächig, aber mit Menschen, die ich nicht kenne, schaffe ich es nicht, ein Gespräch zu führen. Wieso habe ich diese Schranke?»

Weil Sie sich zu stark mit sich selber beschäftigen und sich die ganze Zeit überlegen, was das Gegenüber von Ihnen denken könnte. So ein unnötiger Gedanke! Sie sind die Person, die Sie sind. Und als diese sind Sie gut. Entspannen Sie sich, hören Sie zu, fragen Sie nach – ein interessierter Mensch ist ein interessanter Gesprächspartner.

Sie können unfreundlich abgewiesen werden. Na und? Dann hat die Person es eben nicht verdient, mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Autor: Patrick Rohr

«Mir ist es sehr unangenehm, jemanden anzurufen, den ich nicht kenne. Gibt es einen Trick, damit mir das leichter fällt?»

Tun! Was kann schon passieren? Um etwas mehr Sicherheit zu bekommen, kann es helfen, sich auf das Gespräch vorzubereiten, vielleicht auch mit ein paar Notizen. Was will ich, warum rufe ich an? Man kann sich auch Strategien überlegen, was man tun kann, wenn man nicht so leicht zum Ziel kommt – wenn die Person ausser Hause ist beispielsweise oder sich nicht zuständig fühlt, mit Ihnen zu reden.

«Ich fühle mich unter Menschen sehr unwohl und verkrieche mich darum zuhause. Was kann ich tun, um mich an andere wieder zu gewöhnen?»Das Schlüsselwort heisst «Interesse»! Gehen Sie raus, treten Sie einem Verein bei, legen Sie sich ein Hobby zu, bei dem Sie Leute treffen. Wenn Sie jetzt noch denken, dass alle diese Menschen eine Geschichte haben, ein Umfeld, einen Job und Sie sich vornehmen, sich dafür zu interessieren, dann werden Sie ganz schnell viele wertvolle Begegnungen machen. Und wer weiss, vielleicht entstehen daraus schöne Freundschaften.

«Ich war schon immer schüchtern. Aber kann es sein, dass die Schüchternheit mit der Zeit immer schlimmer wird?»

Patrick Rohr

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Legende: SRF

Patrick Rohr arbeitete als Journalist beim Schweizer Fernsehen, bei Zeitungen und beim Radio, bis er sich auf Kommunikationstrainings verlegte. Dabei trifft er immer wieder auch auf sehr schüchterne Menschen.

Ja, das kann absolut sein. Wer unsicher auf jemanden zugeht, wird möglicherweise abgewiesen und auf jeden Fall nicht gerade zum strahlenden Mittelpunkt. Das gibt einer schüchternen Person die Bestätigung, dass sie eben doch zu Recht unsicher ist – sie fühlt sich darin bestätigt, uninteressant zu sein. Dadurch wird sie noch stärker verunsichert und immer schüchterner.

«Woher kommt Schüchternheit?»

Durch Erziehung – Kinder orientieren sich an ihren Eltern, wenn diese schüchtern sind, lernen die Kinder nichts Anderes – oder durch ein traumatisierendes Erlebnis in der Kindheit, zum Beispiel, von der ganzen Klasse ausgelacht zu werden. Schüchternheit kann aber auch angeboren sein.

«Kann man Schüchternheit loswerden?»

Ja, durch Training oder eine psychologische Therapie. Oder durch eine enge Bezugsperson, die einem das Gefühl gibt, wertvoll zu sein, seinen Partner zum Beispiel.

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