Vitamin D ist ein spezielles Vitamin – genau genommen ist es gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Der Körper muss es selber produzieren, beziehungsweise aktivieren. Dazu braucht er die UVB-Strahlen des Sonnenlichts.
Im Sommer reichen zehn Minuten Sonne täglich auf Gesicht und Unterarme und die meisten von uns sind gut mit Vitamin D versorgt. Zwischen November und März erhalten wir, dick vermummt, kaum die nötige Dosis Sonnenschein. Hinzu kommt die Sonnencreme: Es kommt kaum noch UVB-Strahlung bis auf die Haut.
Risikogruppen, wie Säuglinge bis drei Jahre, Schwangere und Stillende sowie Senioren ab 60 Jahren, sollten deshalb ganzjährig Vitamin-D-Supplemente nehmen, sagt das BAG. Alle anderen Menschen im Winter.
Warschauer Erkenntnis
Wie wichtig die Sonne ist, weiss man schon seit 1822: Der polnische Arzt Jedrzej Sniadecki stellte fest, dass die Kinder in den sonnenreichen Aussenbezirken Warschaus wesentlich seltener an durch Rachitis deformierten Knochen litten als die Kinder im Smog des Stadtzentrums. Der Arzt entwickelte deshalb Sonnenkuren. Nach diesem Vorbild entstanden auch in der Schweiz Kurzentren, beispielsweise in Unterägeri.
Und dann kam der Lebertran mit seinem hohen Vitamin-D-Gehalt. Weil die Vitamine A, B und C bereits bekannt waren, erhielt das neu entdeckte Vitamin den Buchstaben D.