Zum Inhalt springen
Video
Tipps für den Samichlaus
Aus Schweiz aktuell vom 06.12.2013.
Bild: srf abspielen. Laufzeit 6 Minuten 16 Sekunden.

26 Stichworte Samichlaus und Schmutzli von A bis Z

Die St. Nikolausgesellschaft der Stadt Zürich ist eine der grössten und ältesten Chlaus-Gesellschaften der Schweiz. Ihr Präsident Dölf Hitz, selbst seit 35 Jahren als Samichlaus unterwegs, erklärt, was einen guten Chlaus ausmacht. Schön der Reihe nach.

A wie «Ausbildung»

Dölf Hitz: «Eine eigentliche Ausbildung gibt es nicht. Bei uns kann jeder Samichlaus oder Schmutzli werden. Durch intensive Gespräche möchten wir aber sicherstellen, dass ungeeignete Leute nicht dabei sind.»

B wie «Brauchtum»

«Wir möchten den alten Brauch des Chlausens weiterpflegen und als Wohltäter den Menschen helfen. Alle Jahre verteilen wir gratis einige hundert Chlaussäcke an Kinder, Kranke und ältere Menschen.»

C wie «Chlaus»

«Ein Chlaus ist ein Mensch mit Herz. Das ist auch das Einzige, was wir von einem Samichlaus erwarten. 35 Samichläuse und 45 Schmutzli sind für unsere Gesellschaft unterwegs.»

D wie «Daheim»

«Wir besuchen die Menschen gerne bei ihnen zu Hause. Wir erwarten aber, dass dabei nicht der Fernseher läuft oder telefoniert wird. Auch freuen wir uns über eine festliche Atmosphäre.»

Ein Besuch vom Chlaus

Box aufklappen Box zuklappen
Legende: srf

Dölf Hitz ist Präsident der St. Nikolausgesellschaft, die im Advent ihre Chlaus-Gruppen entsendet. Ein Besuch sollte frühzeitig gebucht werden. Wichtig ist auch die Vorbereitung – zum Beispiel die Gaben und Informationen zur «Sündenliste».

E wie «Esel»

«So nennen wir unsere Fahrerinnen und Fahrer, die Samichlaus und Schmutzli mit ihren Privatautos zu den Besuchen bringen. Dies ist ein Kose-Namen – angelehnt an den Esel, den der Samichlaus früher dabei hatte. In der heutigen Zeit ist es aber unmöglich, mit einem Esel durch die Stadt zu ziehen.»

F wie «Freiwillige»

«Ohne die Dutzenden von freiwilligen Helfern gäbe es unsere Gesellschaft nicht. 180 sind es insgesamt. Alle arbeiten unentgeltlich. Von den Telefonistinnen, die die Buchungen entgegennehmen bis hin zu den Näherinnen der Samichlaus-Kostüme.»

G wie «Guetsli»

«Am liebsten schenken wir den Kindern Traditionelles wie Erdnüsse, Mandarinen und Weihnachts-Guetsli. Und wir freuen uns über ein Värsli, ein Lied oder eine Zeichnung der Kinder.»

H wie «Helfen»

«Mit den Einnahmen – das sind 80 Franken pro Samichlaus-Besuch– und Spenden unterstützen wir Menschen in Not. Zum Beispiel Organisationen wie Insieme oder Einzelpersonen.»

I wie «Improvisation»

«Ein Chlaus weiss nie, was ihn in der Stube antrifft. Zum Beispiel eine zerrüttete Familie oder eine Gross-Familie, bei der er nicht weiss, wer die Eltern des Kindes sind. Da muss er ein gutes Gespür haben und auch mal improvisieren.»

J wie «Jutesack»

«Der gehört zu jedem Schmutzli. Darin trägt er die Geschenke in die Wohnung. Gerne leeren wir den Sack mit den Gaben auf dem Boden. Das ist so schön, wie die Kindern voller Freude dabei zusehen!»

Schmutzli und Samichlaus bei einem Einsatz in einer Wohnung mit einem Kind.
Legende: Teamwork: Schmutzli und Samichlaus sind ein eingespieltes Duo. Bevor man Samichlaus, muss man ein paar Jahre als Schmutzli dienen. SRF

K wie «Kinder»

«Kinder sind die besten Freunde von Samichlaus und Schmutzli. Auch wenn die Älteren von ihnen nicht mehr ganz an uns glauben, wollen trotzdem noch viele den Besuch vom Samichlaus.»

L wie «Lebe den Chlaus»

«Den Samichlaus und den Schmutzli muss man leben. Diese Rolle kann man nicht spielen. Das sollte man im übertragenen Sinn das ganze Jahr tun, auch dann, wenn man kein Kostüm trägt.»

M wie «Menschen»

«Für den Samichlaus sind alle Menschen gleich. Er macht keine Unterschiede zwischen Nationalität oder Alt und Jung. Er ist tolerant und verständnisvoll.»

N wie «Nikolaus»

«Wir versuchen nach der Geschichte des Nikolaus von Myra zu leben, der um 314 gelebt hat. Er sorgte für die Armen, besonders aber für die Kinder unter ihnen.»

O wie «Organisation»

«Mitte Oktober beginnen wir mit der Organisation der Chlaus-Feiern: Chlaus und Schmutzli aufbieten, Bestellungen entgegennehmen, den Einsatzplan schreiben.»

P wie «Pausen»

«Bei 12 bis 13 Stunden Einsatz pro Tag brauchen Samichlaus und Schmutzli zwischendurch eine Pause. In der Chlausen-Zentrale können sie sich verpflegen und treffen auf Kollegen zum Austausch.»

Q wie «Qual»

«Eltern sollen Samichlaus und Schmutzli nie als Drohmittel einsetzen. Sein Besuch soll allen in der Familie Freude bereiten und keine Qual sein für die Kinder.»

R wie «Rute»

«Gehört zur Ausrüstung des Schmutzli. Sie ist aber nicht dafür gedacht, die Menschen zu bestrafen. Auch steckt der Samichlaus keine Kinder in den Sack.»

S wie «Schmutzli»

«Der Schmutzli beobachtet das Jahr hindurch die Kinder. Alles, was sie gut oder eben nicht so gut machen, notiert er im Samichlaus-Buch. Daraus liest er dann bei einem Familienbesuch vor.»

T wie «Tausend»

«Rund 1000 Besuche machen unsere 40 Chlauspaare, also Samichlaus mit Schmutzli und Eseli, innerhalb von 12 Tagen. Manchmal pro Trio bis zu 14 Besuche am Tag.»

U wie «Umzug»

«Die Samichlausen-Saison startet mit dem Chlausen-Umzug durch die Stadt Zürich. So zieht der Chlaus in die Stadt ein und kommt zu den Kindern.»

V wie «Vorbild»

«Der Samichlaus ist für alle ein Vorbild. Selbstverständlich, dass er nicht flucht oder mit dem Schmutzli streitet. Auch geht er nicht bei Rot über den Fussgängerstreifen oder riecht nach Alkohol.»

W wie «Workshop»

«Im November treffen sich alle Chläuse einmal im Jahr zum Einstimmungstag. In Workshops lernen wir Geschichten erzählen oder diskutieren über die Sündenliste. Wir besprechen zudem Feedbacks der Besuche vom letzten Jahr. Auch der Samichlaus kann sich verbessern.»

Chlaus-Training der St. Nikolausgesellschaft.
Legende: Rollenspiele: Bevor es hinaus geht, wird geübt – zum Beispiel die Geschichten, wie beim Chlaus-Training der St. Nikolausgesellschaft. SRF

X wie «X Jahre»

«Die St. Nikolausgesellschaft der Stadt Zürich wurde im Jahre 1947 von sechs Männern gegründet, die Ordnung und Tradition in den Chlausen-Brauch bringen wollten. Damals gab es viele «wilde» Chläuse.»

Y wie «Yo, Man!»

«Coole Sprüche und ‹Give me five› gehören nicht zum Samichlaus und sind unerwünscht.»

Z wie «Zivilschutzanlage»

«Unsere Chlausen-Zentrale befindet sich in einer Zivilschutzanlage in der Nähe des Strassenverkehrsamts Zürich. Wir dekorieren sie schön und machen für Besucher auch Führungen.»

In eigener Sache

Box aufklappen Box zuklappen

Dieser Artikel wurde am 6. Dezember 2013 zum ersten Mal publiziert.

Meistgelesene Artikel