Vor 20 Jahren wurde der Homo floresiensis zum ersten Mal beschrieben. Die kleinwüchsige Menschenart lebte einst auf der indonesischen Insel Flores. Bis heute wirft der auch als «Hobbit» bezeichnete Hominine Fragen auf.
Ein Teil eines winzigen Oberarmknochens verrät nun mehr über das Aussehen von Homo floresiensis.
Klein, aber oho
«Als ich den kleinen Knochen zum ersten Mal sah, dachte ich, er stamme von einem Kind», schreibt Forscher Yousuke Kaifu in einer Medienmitteilung. Gefunden wurde der etwa 700'000 Jahre alte Knochen auf Flores.
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Bild 1 von 4. Homo sapiens und Homo floresiensis im Grössenvergleich: Herr und Frau Schweizer sind im Schnitt 171 cm gross. Homo floresiensis mass nur um die 100 cm. Bildquelle: KEYSTONE/SCIENCE PHOTO LIBRARY/Mauricio Anton.
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Bild 2 von 4. Studienautor Yousuke Kaifu hielt den nun analysierten Knochen eines Individuums der Art Homo floresiensis erst für einen Kinderknochen. Bildquelle: Yousuke Kaifu.
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Bild 3 von 4. Gefunden wurde der Knochen auf der indonesischen Insel Flores. Der Java-Mensch (Homo erectus), der in der Nähe entdeckt wurde, könnte der Vorfahre des Homo floresiensis sein. Bildquelle: Karte von Yousuke Kaifu.
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Bild 4 von 4. Beim Fund handelt es sich um ein Fragment eines Oberarmknochens (links). Im Grössenvergleich: Ein früherer Knochenfund eines später auf Flores lebenden Homo floresiensis (rechts). Bildquelle: Yousuke Kaifu.
Doch Analysen enthüllen: Es handelt sich um einen erwachsenen Menschen. Rund 100 Zentimeter gross soll er gewesen sein. Jüngere Knochen derselben Art liessen auf eine Körpergrösse von etwa 106 Zentimetern schliessen.
Der Knochen ist ein kleines, aber wichtiges Puzzlestück. Er bestätigt, dass es sich bei früheren Funden nicht um speziell kleine Individuen, sondern um eine eigene Art handelt.