In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren umgestellt. Eine Stunde vor. Die Sommerzeit mag dabei helfen, Energie im Büro einzusparen, der eigenen Energie im Körper kann die Zeitumstellung aber zu schaffen machen. Die wichtigsten Antworten auf vier Behauptungen zur Zeitumstellung.
Ältere spüren die Umstellung stärker
Jüngeren Menschen fällt es leichter, ihre «innere Uhr» an die neue Zeit zu gewöhnen und kommen besser mit Schlafmangel klar. Vor allem ältere Menschen spüren die Zeitumstellung. «Sie können sich unwohl fühlen oder nach der Zeitumstellung vermehrt unter Kopfschmerzen leiden», sagt Albrecht Vorster vom Inselspital Bern. Allgemein mache die Zeitumstellung aber nur etwa fünf bis zehn Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zu schaffen.
Der Wechsel zur Sommerzeit löst einen Mini-Jetlag aus
«Der ganze Rhythmus verschiebt sich», sagt Schlafforscher Vorster, deswegen könne der Wechsel zur Sommerzeit einen Mini-Jetlag auslösen. Man müsse nicht nur eine Stunde früher aufstehen, sondern auch eine Stunde früher zu Mittag und zu Abend essen und früher ins Bett gehen. Durch die Verschiebung des eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus komme es zu einem sogenannten sozialen Jetlag, weil die gefühlte «innere Uhr» nicht mehr mit dem Arbeitsalltag zusammenpasst.
Die gute Nachricht: Die Jetlag-Müdigkeit durch die Umstellung sollte nach höchstens einer Woche vorbei sein.
Die Zeitumstellung stört den Schlaf
Das kann stimmen. Denn: «Wir schlafen immer deutlich schlechter, wenn wir früher ins Bett gehen, als wir es gewohnt sind», sagt Vorster. Heisst: Wenn man die Uhr vorstellt und trotzdem zur gewohnten Zeit ins Bett geht, ist der Körper beim Schlafengehen noch nicht müde.
Vorsters Tipp für den Tag nach der Zeitumstellung: «Auf den Körper hören und erst ins Bett gehen, wenn man müde ist, damit man durchschlafen kann. Und wenn’s irgendwie möglich ist, länger schlafen.»
Depressiv macht die Zeitumstellung nicht
Zwar hängen Depressionen häufig mit Schlafstörungen zusammen, und je nach Veranlagung könne ein geänderter Schlaf-Wach-Rhythmus Depressionen auslösen. Verallgemeinern kann man das aber nicht, schädlich für die Gesundheit ist die Umstellung auf die Sommerzeit nicht.
Dennoch sind sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schlafmedizin einig, dass aus gesundheitlichen Gründen keinen Sinn macht, die Uhr artifiziell auf die Sommerzeit umzustellen. «Es gibt nur eine originale Zeit, und zwar die, wenn die Sonne mittags am höchsten steht», sagt Vorster. Mit der Sommerzeit würde der Mittelpunkt des Tages künstlich von 12 auf 13 Uhr verschoben.
Bei der Umstellung Ende März ist es morgens beim Aufstehen noch dunkel. «Und der Körper braucht das Sonnenlicht, um wach zu werden», sagt Vorster. Wer also kommende Woche etwas länger schlafen kann, wird die Zeitumstellung weniger merken. Einfacher wird es im Sommer, wenn die Sonne früher aufgeht.