Funktionswäsche für den Sport ist super. Aber sie ist leider aus Kunststoff. Am besten gar nicht entsorgen, sagt Claudia Som. Sie ist Wissenschaftlerin im Bereich nachhaltige Innovation bei der EMPA, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt. «Am besten verschenkt man Funktionswäsche oder bringt sie in den Secondhandshop.»
Recycling ist oft Augenwischerei
Mittlerweile werben Sportbekleidungshersteller damit, dass ihre Funktionswäsche aus rezykliertem Material hergestellt ist. «Leider handelt es sich dabei oft um recycelte PET-Flaschen. Diese fehlen dann im PET-Kreislauf.»
Recycling mit Qualitätseinbussen
Mittlerweile werden auch aus Plasticabfällen, die aus dem Meer gefischt werden oder aus Geisternetzen, welche Fischer verloren haben, Sportwäsche hergestellt. Allen voran Badeanzüge. «Eine gute Idee, damit weniger Microplastik in unseren Meeren ist.» Ob die daraus gefertigten Textilien aber eine lange Lebensdauer haben, weiss man noch nicht so richtig, sagt Som. Überhaupt sind wiederverwertete Sportkleider qualitativ weniger gut. Erst ein geschlossener Kreislauf, also wenn der Hersteller die Ware recycelt, kann nachhaltig sein.
Recyclingmaterial legt oft lange Wege zurück
Oft legt Recyclingmaterial lange Wege zurück, sagt die Expertin. Das ist natürlich nicht nachhaltig. «Auch wenn Hersteller damit werben, dass sogar ihre Turnschuhe aus Recyclingmaterial bestehen oder rezykliert werden könne, muss man sich fragen, ob ein Hersteller diese Leistung wirklich erbringen kann», sagt Som. Umso mehr gilt: Langlebige Sportkleidung kaufen und dieser via Secondhandshop oder als Geschenk ein zweites nachhaltiges Leben geben.
Recycling von Sportkleidung: Nur bedingt umweltfreundlich
Recycling klingt immer gut. Aber nachhaltig ist es nicht immer. Gerade bei Funktionswäsche für den Sport ist das lange Tragen der Kleidung am nachhaltigsten. Sportfunktionswäsche deshalb verschenken oder in den Sencondhand-Shop bringen, damit sie möglichst lange im Kreislauf bleibt.
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