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So erkennt man Influencer-Werbung

Wenn jemand in den sozialen Medien von einem Hotel schwärmt oder Produkteempfehlungen abgibt, ist das nicht immer ehrlich. Sogenannte Influencer und Influencerinnen bekommen von Firmen Geld oder andere Gegenleistungen, damit sie positiv über sie sprechen. So entlarven Sie solche Schleichwerbung.

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Hey Kumpel, das musst du ausprobieren!

Influencer sind cool und immer gut drauf. Sie pflegen Kontakt mit ihren Followern und erzählen ihnen aus ihrem Leben. Dabei stossen Sie immer wieder auf bestimmte Produkte oder Dienstleistungen und schwärmen davon. Und natürlich sollen Sie, als lieber Follower, auch erfahren, wie großartig das ist. Sie geben sich gerne als guten Kumpel; ihm glaubt man ja schliesslich, wenn er einen Tipp gibt. Übrigens: Follower sind die Währung der Influencerinnen. Je mehr Follower, umso mehr Geld gibt es von den Firmen.


Werbung ist erlaubt, muss aber gekennzeichnet sein

Soweit ist das alles legitim. Influencer dürfen Werbung machen und damit Geld verdienen. Allerdings müssen sie ihre Videos oder Bilder klar als Werbung kennzeichnen. Leider machen das viele nicht oder sie verstecken die Kennzeichnung so gut, dass man sie schnell übersieht. Einige Länder, wie Deutschland oder Frankreich, haben reagiert und Vorschriften erlassen. Dennoch geschieht häufig nichts bei solchen Verstössen. Auch weil klare Regeln fehlen, wie Werbung gekennzeichnet sein muss.

Konsumentinnen und Konsumenten müssen also selbst herausfinden, ob eine Empfehlung im Internet ehrlich gemeint ist oder nicht.


Schauen Sie gut hin

* Wenn Sie sich ein Empfehlungs-Video ansehen, suchen Sie Hinweise auf Werbung, Worte wie «Werbung» oder Englisch «Ad» oder «Produkteplatzierung» oder «gesponsort». Diese sind oft gut versteckt, weil die Influencer ja nicht als Werbeträger auftreten möchten.
* Werden Rabattcodes eingeblendet, handelt es sich um Werbung
* Stellt die Influencerin ein Produkt extrem in den Mittelpunkt und sagt vielleicht der Firma so ganz nebenbei noch Danke, kann man davon ausgehen, dass sie dafür etwas bekommt.
* Haben Sie das Gefühl, das Video oder Bild wurde bearbeitet, damit das Sujet besonders gut wirkt: Seien Sie skeptisch.
* Verdächtig ist auch, wenn der Influencer nur Positives zu vermelden hat. In einer neutralen Produkteempfehlung werden immer positive und negative Eigenschaften, Vor- und Nachteilen beleuchtet.
* Wenn es auch noch so gut klingt: Bevor Sie sagen, «Das muss ich auch haben!», treten Sie einen Schritt zurück und fragen Sie sich: Kann ich dieser Person wirklich vertrauen? Warum rät sie mir das wohl? Und: Brauche ich das wirklich?


Viele Jugendliche schauen zu ihren Influencern auf

Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist das verständlicherweise nicht immer einfach. Sie sind beeindruckt von ihren coolen Influencer, die sich als guten Kumpel geben und möchten haben, was diese so gross anpreisen. Pro Juventute empfiehlt daher, dass Eltern dieses Phänomen mit ihren Kindern besprechen. Sie sollen die Zusammenhänge kennen und zum kritischen Denken angeregt werden. Links dazu finden Sie unten.

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