Beim Vorwärtsgehen schwanken wir leicht hin und her – nach rechts, wenn der rechte Fuss nach vorne geht, nach links, wenn es der linke Fuss tut. Moderne Schrittzähler messen mit elektronischen Sensoren diese Bewegung und zählen das Schwanken als Schritte. Nicht alle Geräte brauchen dazu gleich viele und gleich präzise Sensoren. Ausserdem kommt beim Schrittzählen und Ausschliessen «falscher» Schritte (z.B. wenn man sich bückt oder es beim Autofahren holpert) unterschiedliche Software zum Einsatz. Deshalb messen nicht alle Schrittzähler gleich gut.
Fehlerquote von 5 Prozent
Auch die besten Schrittzähler arbeiten nicht absolut genau, die Fehlerquote liegt bei ungefähr 5 Prozent. Vor allem mit dem langsamen Gehen, bei dem das Schwanken des Körpers wenig ausgeprägt ist, haben Schrittzähler Probleme. Eine Studie der Universität von British Columbia von 2017 kommt zum Schluss, dass der Schrittzähler im iPhone im Vergleich zu einem extra dafür gebauten Schrittzähler zu wenig Schritte zählt. Doch auch beim iPhone liegt die Fehlerquote beim schnelleren Laufen nur um die 5 Prozent.
In vielen Fällen genügt ein Smartphone
Modelle für den Hosenbund messen oft genauer als ein am Handgelenk getragenes Modell, können dafür weniger bedienungsfreundlich sein und weniger Funktionen haben. Im Hinblick darauf, dass auch die besten Schrittzähler nicht ganz fehlerfrei messen, genügt für viele Zwecke auch das Smartphone.
Vor dem Kauf eines Schrittzählers sollte man sich im Internet über die Qualität der einzelnen Modelle informieren. Wer wissen will, ob ein Gerät wirklich hält, was es verspricht, kann das prüfen indem er oder sie während einiger Zeit die eigenen Schritte zählt und mit den Resultaten des Schrittzählers vergleicht. Diesen Test sollte ein paar Mal wiederholt werden, um eigene Zählfehler auszugleichen.
Die berühmten 10'000 Schritte: Eine Marketingkampagne
Hersteller werben oft damit, dass ein Schrittzähler helfe, die nötigen 10'000 Schritte pro Tag zu erreichen. Die Zahl von 10'000 Schritten hat aber keine wissenschaftliche Basis, sondern stammt aus der Marketingkampagne für einen japanischen Schrittzähler aus den 1960er-Jahren. Die Intensität der Bewegung ist genau so wichtig wie die Zahl der Schritte, die man dabei tut. Wer nur 5000 Schritte macht, dabei aber ins Schwitzen kommt und den Puls hochtreibt, kann mehr für Fitness und Gesundheit tun als jemand, der in gemütlichem Gang 10'000 Schritte geht.
Der erste Schrittzähler wurde übrigens im Jahr 1780 gebaut – vom Neuenburger Uhrmacher Abraham-Louis Perrelet.
Was misst genauer: Smartphone oder Schrittzähler?
SRF-1-Hörerin Britte Kunz Latterbach hat festgestellt, dass ihr Smartphone viel mehr Schritte aufzeichnet als ihr eigens dafür gebauter Schrittzähler. Warum ist das so und auf welches Gerät kann man sich im Ernstfall verlassen?
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